Die Feuerwehr im Wandel der Zeit
Denn weder mit der Feuerwehr von heute und erst recht nicht mit der Feuerwehr von gestern könnten wir die Aufgaben von morgen lösen.
Die Feuerwehr wird sich wandeln, muss sich wandeln, um das zu bleiben, was sie ist: Ein modernes, wirkungsvolles Instrument der Gefahrenabwehr, mit der die Gesellschaft sich selbst und die von ihr geschaffenen Werte schützt.
Besonders gravierend wirken sich die Änderungen im ehrenamtlichen Bereich aus: Früher hatte die Feuerwehr einen starken lokalen Bezug. Die ortsansässigen Bürger kamen dem Nachbarn im Notfall zu Hilfe. Man wusste, wem man Hilfe leistet, man wusste, wer einem hilft. Die Örtlichkeiten und Risiken waren bekannt und kalkulierbar. Der Aufwand wurde akzeptiert, weil er von allen in der Gemeinschaft getragen wurde und allen zugute kam.
Heute ist die Dienstleistung der Feuerwehr anonym. Auf der einen Seite wächst das Anspruchsdenken, dass Hilfe sofort, professionell und möglichst unauffällig vonstatten zu gehen hat. Auf der anderen Seite sind immer weniger Menschen bereit, ehrenamtlich gemeinnützige Aufgaben zu übernehmen. In Teilen der Öffentlichkeit besteht ein starkes Misstrauen gegenüber öffentlichen Einrichtungen. Selbst eine gut erbrachte Dienstleistung wird in Frage gestellt. Das einzelne Mitglied der Feuerwehr läuft Gefahr, nicht als Helfer, sondern als mäßiger Dienstleister dazustehen. Die Feuerwehr wird die von ihr ergriffenen Maßnahmen mehr und mehr dokumentieren und rechtfertigen müssen.
Bei allen Betrachtungen der Organisation und Effektivität darf jedoch nicht vergessen werden, dass der Mensch die tragende Säule der Feuerwehr bleibt. Er verdient vor allem Beachtung und Respekt, denn Feuerwehr bleibt auch in der Zukunft eine besondere Dienstleistung, bei der sich im wahrsten Sinne des Wortes der ganze Mensch einbringt.