FEUERWEHR EPPELBORN
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Sonntag, 15.09.2019
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Frank Recktenwald
JUGENDFEUERWEHR

Toller Einsatz der Jugendfeuerwehr im Industriegebiet

Vorschau
Abschlussübung der Jugendfeuerwehr im Industriegebiet in Eppelborn
Die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr aus allen Löschbezirken der Gemeinde Eppelborn hatten am vergangenen Wochenende eine große Aufgabe zu meistern. Bei der diesjährigen Jahreshauptübung musste sie zeigen, dass sie das Feuerwehrhandwerk von Brandbekämpfung bis technischer Hilfeleistung beherrschten.

Gegen 14:00 Uhr begann die Übung für die rund 80 Jugendlichen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren mit einem Sirenenalarm. Kurz darauf rückten sie dann mit Blaulicht und Martinshorn am Einsatzort im Eppelborner Industriegelände an. Zahlreiche Eltern und Verwandte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger warteten dort bereits gespannt.

An vier Abschnitten gab es viel zu tun. Angenommen wurde nämlich, dass durch technisches Versagen eines Ventils im Sprühturm der Firma Juchem ein Überdruck im Lagersilo entsteht, der dieses zur Explosion bringt. Durch die starke Beschädigung des Daches kam es aufgrund von Windböen zum Umherfliegen von Trümmerteilen, welche auch benachbarte Gebäudeteile trafen.

Ebenfalls gerät eine Lagerhalle in Brand und die in der Halle arbeitenden Personen werden von dichtem Rauch eingeschlossen. Weitere Verletzte liefen aus dem Sprühturm aufs Gelände und wurden zunächst vermisst. Ein Landwirt, der an seinem Traktor-Kipper-Gespann auf dem Parkplatz der angrenzenden Firma Arop arbeitete, beobachtete das Unglück. Er wird allerdings durch Unachtsamkeit, ausgelöst durch den Knall der Explosion, von seinem Kipper eingeklemmt und schwer verletzt.

Da bei der Anfahrt der ersten Rettungsfahrzeuge eine starke Rauchentwicklung erkennbar war, wurden durch die Einsatzleitung erste Maßnahmen getroffen: Für die Gemeinde wurde Großalarm ausgelöst und um die Erstversorgung der Verletzten zu gewährleisten alarmierte die Einsatzleitung die "First Responder" aus Humes und einen Notarzt.

Während die Brandbekämpfung mit den Wasservorräten aus den Löschwassertanks der Löschfahrzeuge begann, wurde gleichzeitig eine Wasserversorgung aus der Ill aufgebaut und dicke Versorgungsleitungen zu den Pumpen gelegt. Ohne große Hektik wurden Schläuche ausgerollt und angeschlossen und der Löschangriff vorgenommen.

Mit (Übungs-)Atemschutzgeräten ausgerüstet ging ein Trupp in eine mit Disconebel verqualmte Lagerhalle vor, in der Menschen vermisst wurden. Insgesamt mussten bei der Übung 11 Personen gesucht und ins Freie gebracht werden. Die weitere Versorgung übernahmen dann die First Responder an einem improvisierten Behandlungsplatz.

Auch bei der technischen Hilfeleistung zeigten die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr ihr Können. Mit pneumatischen Hebekissen wurde der Auflieger eines Anhängers angehoben und mit Holz unterbaut, bis die dort eingeklemmte Person schließlich befreit war und gerettet werden konnte.

Die Ortsvorsteher der Gemeinde, der Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack, der Wehrführer der Gemeinde Andreas Groß und der Gemeindejugendwart Christopher Steil sahen sich die Arbeit der Jugendlichen an den einzelnen Einsatzabschnitten an. Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset beobachtete als oberste Feuerwehrchefin den Übungsablauf sehr genau und war begeistert vom Einsatzwillen und vom Können des Feuerwehrnachwuchses: "Es hat Spaß gemacht zu sehen, wie engagiert die Teams bei der Sache waren und wie gut die Zusammenarbeit war. Die Übung hat deutlich gezeigt, dass die Löschbezirke eine gute Jugendarbeit leisten und so den Fortbestand einer leistungsfähigen Feuerwehr sichern. Es ist auch schön zu sehen, mit welcher Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit hier junge Menschen an die Verantwortung herangeführt werden, die Feuerwehreinsätze erfordern." Die Gemeinde Eppelborn könne stolz auf ihre Feuerwehr sein und deren stetige Einsatzbereitschaft nicht hoch genug anerkennen.

Ein ganz besonderer Dank gilt den beiden Eppelborner Unternehmen Juchem und Möbel Arop, die es ermöglicht hatten, dass die Übung auf ihrem Firmengelände statt finden konnte.