FEUERWEHR EPPELBORN
Samstag, 14.12.2024 23:54
Eppelborn   |  Bubach-Calmesweiler   |  Dirmingen   |  Habach   |  Humes-Hierscheid   |  Wiesbach   |  Macherbach
Freitag, 26.07.2013
Druckversion
René Finkler
FEUERWEHR AKTUELL

Empfang für die Fluthelfer in der Staatskanzlei

Bild: Empfang für die Fluthelfer in der Staatskanzlei

Bubach-Calmesweiler. Am Freitag, den 26.07.2013 hatte die Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer die Fluthelfer, die Anfang Juni in den Hochwassergebieten in Sachsen und Sachsen-Anhalt eingesetzt waren, in der Staatskanzlei empfangen. Insgesamt waren 388 Saarländer aus den verschiedensten Hilfsorganisationen in die Schadensgebiete rund um die Elbe entsandt worden.

Auch 16 Bürger aus Eppelborn (oder aus Eppelborn stammend) waren vor Ort tätig.

So waren in der „Saarländischen Feuerwehrbereitschaft“ eingesetzt:

  • 9 Feuerwehrleute aus dem LB Bubach-Calmesweiler als Einsatzmannschaft einer LF-KATS-Einheit,
  • 1 Feuerwehrbeamter der Berufsfeuerwehr Saarbrücken als Zugführer,
  • 1 Feuerwehrbeamter des Innenministeriums als stellvertretender Bereitschaftsführer,
  • 2 Malteser-Hilfsdienst-Angehörige im Betreuungs- und Versorgungzug (einer dieser Helfer stammte aus Macherbach), weiter
  • 1 Helfer der saarländischen DLRG-Wasserrettungsbereitschaft als Bootsführer und Logistiker,
  • 2 Verantwortliche des THW.

Rückblick -Saarländische Feuerwehrbereitschaft in Magdeburg-

Das Land Sachsen-Anhalt hatte über das gemeinsame Melde- und Lagezentrum des Bundes (GMLZ) das Saarland um Unterstützung gebeten und eine Feuerwehrbereitschaft angefordert. Eine „Bereitschaft“ ist die kleinste Form eines Verbandes, der aus zwei bis fünf Zügen besteht (der Zug ist im Großschadens- und Katastrophenfall die kleinste taktische Einheit die disponiert wird und besteht in der Regel aus bis zu fünf Fahrzeugen).

Das Saarländische Innenministerium hatte daraufhin in Zusammenarbeit mit den unteren Katastrophenschutzbehörden der Landkreise eine Bereitschaft mit vier Zügen aus allen Landkreisen bzw. Regionalverband organisiert. Drei Feuerwehrzüge und ein Versorgungs- und Betreuungszug mit insgesamt 121 Helferinnen und Helfer wurden aufgestellt. Geleitet wurde die Bereitschaft von zwei feuerwehrtechnischen Beamten des Innenministeriums. Hauptbestandteil der Feuerwehrzüge waren drei LF-KATS (Löschgruppenfahrzeug- Katastrophenschutz), von denen auch eine Einheit in der Gemeinde Eppelborn stationiert ist. Die Versorgungs- und Betreuungseinheit, zusammengefügt aus Einheiten des Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes, hatte die Aufgabe für die Unterkünfte (Feldzelte) und Verpflegung zu sorgen, damit die Feuerwehrbereitschaft eigenständig und unabhängig als selbstständige Einheit operieren konnte. Das vom Innenministerium von Sachsen-Anhalt befohlene Einsatzgebiet für die Saarländer war die Landeshauptstadt Magdeburg.

Die Haupttätigkeit vor Ort war die ständige Sicherung und Kontrolle von zwei ca. 4 km langen Deichabschnitten an der Elbe und am Magdeburger Umflutkanal im südlichen Bereich von Magdeburg im ländlich geprägten Stadtteil Pechau. Da die Deiche durch die langen Regenfälle und durch das anstehende Hochwasser völlig durchgeweicht, teilweise auch undicht, waren, war ein „rund um die Uhr“ anhaltender Dienstbetrieb zu organisieren. Bei einem Deichbruch bestand die Gefahr, dass ein Einzugsgebiet von ca. 30.000 Menschen ca. 1,5m unter Wasser gestanden hätte.

Auch wurde der Saarländischen Bereitschaft die Unterstützung zur Erhaltung des Brand- und Hilfeleistungsgrundschutzes aufgetragen, da durch die Katastrophenlage die eigene Magdeburger Feuerwehr besonders beansprucht wurde. Für den Hilfeleistungseinsatz war eigens dafür der Rüstwagen (RW) der Gemeinde Illingen mitgenommen worden. Unterstellt wurde die saarländische Abordnung der Technische Einsatzleitung Hannover und der Einsatzabschnittsleitung Berlin, die ebenfalls durch Anforderung des Innenministeriums Sachsen-Anhalt im Einsatz waren. Der Einsatz der Saarländer dauerte eine Woche an, vom 08. bis 14. Juni 2013.

Hintergrund LF-KATS
Das LF-KATS (Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz) ist ein vom Bundes-Innenministerium konzipiertes Fahrzeug, das flächendeckend in der Bundesrepublik den Landes-Innenministerien zur Verfügung gestellt wird. Im Saarland ist geplant, dass der Bund zwölf dieser Fahrzeuge zur Verfügung stellt. Das Saarland wird aus Landesmitteln weitere sechs LF-KATS anschaffen (die ersten sind schon ausgeliefert), so dass im Saarland 18 LF-KATS vorgehalten werden sollen. Die Verteilung in die Standorte und damit in die Gemeinden wird von den unteren Katastrophenschutzbehörden in den Landkreisen/Regionalverband in Bundesauftragsangelegenheit koordiniert. Wird solch ein Bundes- oder Landesfahrzeug in einer Gemeinde stationiert, verpflichtet sich die Gemeinde, bei Großschadens- und Katastrophenlagen landes- und auch bundesweit das Fahrzeug und eine Mannschaft zur Verfügung zu Stellen. Die Fahrzeuge bleiben immer Eigentum des Bundes (bzw. des Landes). Veränderungen, Umbaumaßnahmen oder Ladungsergänzungen sind an diesen Fahrzeugen nicht gestattet. Allerdings dürfen diese Fahrzeuge im alltäglichen Einsatzbetrieb in den Gemeinde-Feuerwehren benutzt werden. Die Aufnahme der Fahrzeuge in Bestandspläne der Kommunen sollte unterbleiben, da wie gesagt, der Bund (bzw. Land) über diese Fahrzeuge zur jeder Zeit verfügen kann.

Für Führungskräfte im Einsatzleitungsdienst hat das LF-KATS einen enorm großen Stellenwert. Da die Beladung aller Fahrzeuge im Bundesgebiet identisch und allen Feuerwehrführungskräften bekannt ist, kann der taktische Einsatzwert in den Stäben und Technischen Einsatzleitungen (TEL) vorzüglich beurteilt werden. So könnte z.B. ein Zug mit drei LF-KATS in einem Schadensgebiet zum Hochwassereinsatz kommen (Keller leerpumpen), zur Wasserversorgung eingesetzt werden (je 600 m B-Schlauchmaterial ist an Bord), einen Brandbekämpfungsabschnitt stellen (die Beladung ist für Innen- und Außenangriff bestens geeignet) oder einer technischen Hilfeleistungskomponente zugewiesen werden (1000 Liter Wasser, Stromerzeuger, Beleuchtungsmaterial, Verkehrswarnmaterial, Schaummittel sind u.a. an Bord).

Die Gemeinde Eppelborn hat ein LF-KATS des Bundes durch den Kreis zugewiesen bekommen und im Löschbezirk Bubach-Calmesweiler stationiert. Somit hat die Gemeinde nicht nur den Auftrag das Fahrzeug zu warten, sondern auch eine Einsatzmannschaft auszubilden und vorzuhalten.

Nähere Informationen zum LF-KATS sind auf der Internetplattform des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bbk zu finden.