FEUERWEHR EPPELBORN
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Montag, 11.10.2004
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Das Zusammenspiel der Einsatzkräfte klappt

Bubach. Dass mit Gefahrguttransportern nicht zu spaßen ist, zeigte erst vergangene Woche der Unfall unweit der Goldenen Bremm in Saarbrücken, als ein Tanklastzug mit Chemikalien in einem Verkehrskreisel umstürzte. Auch wenn der Unfall glimpflich verlief: Er zeigt doch, dass fast jederzeit in Deutschland solch ein Ausnahmefall eintreten kann. Die Feuerwehren des Landkreises Neunkirchen probten am Samstag in Bubach einen solchen Ernstfall. Unter annähernd realen Bedingungen wurde in Bubach das Zusammenspiel der unterschiedlichen Spezialtrupps simuliert.

Das Szenario: In Nähe des Bubacher Marksplatzes kommt es zu einem Unfall mit einem Kleintransporter, der Chemikalien geladen hat. Mindestens eine Person ist eingeklemmt, ein Passant kommt ebenfalls zu Schaden. Übrigens: Aus organisatorischen Gründen wird anstelle eines Kleinlasters ein VW Golf verwandt. Die Abläufe danach kamen einem realistischen Einsatz sehr nahe.

Zunächst wird die Feuerwache in Neunkirchen alarmiert. Nach und nach rücken die Löschbezirke Bubach und Eppelborn aus. Doch sie können nichts machen, da an dem Unfallwagen ein orangefarbenes Schild angebracht ist. Und das signalisiert: Gefahrguttransport. Diese Meldung wird weiter gegeben, gleichzeitig tun die Feuerwehrleute das einzig Mögliche: Sie sperren die Gefahrenstelle weiträumig ab, regeln den Verkehr und warten, bis die Spezialtrupps eintreffen.

Spätestens an dieser Stelle würde es bei einem echten Einsatz zu Diskussionen mit den Schaulustigen kommen. "Aber", sagt Frank Schwan vom Löschbezirk Eppelborn, "die Sicherheit der Feuerwehrleute geht absolut vor." Der promovierte Chemiker ist Fachberater bei der Eppelborner Wehr für solche Fragen und hat beim Entwickeln des Szenarios mitgewirkt. Er weiß, dass mehrere Säcke Zyankali und das Krebs erregende Acrylamid sowie radioaktive Substanzen im Unfallauto sind. Damit wäre nicht zu spaßen.

Der Rest ist erst einmal Warten. Doch nach und nach trudeln die Spezialtrupps ein: Die Gefahrstoffzüge aus Elversberg und Schiffweiler, ein Dekontaminationsfahrzeug aus Landsweiler-Reden sowie das Messfahrzeug aus Wustweiler, mit dem radioaktive Substanzen geortet und die Stärke der Strahlung gemessen werden können. Während die Kameraden ihr Gerät aufbauen, versucht Einsatzleiter Peter Zwick per Fernglas zu erkennen, was der Transporter geladen hat. Er entscheidet sich für eine Doppelstrategie, schickt zwei Leute in Schutzanzügen zur Erkundung raus und zwei weitere, die versuchen sollen, die Verletzten zu bergen. Die Wehrleute gehen behutsam vor, das Zusammenspiel klappt gut. Nach gut zwei Stunden ist die Übung vorbei. Doch nach der Übung ist vor dem realen Einsatz. Deshalb hab es anschließend eine Manöverkritik. Weil man Kleinigkeiten immer noch verbessern kann.

Quelle: Saarbrücker Zeitung