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Montag, 20.08.2012
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR AKTUELL

Saarland startet erweiterten Probebetrieb des Digitalfunks der Sicherheitsbehörden

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Innenministerin Monika Bachmann und Bundesinnenstaatssekretär Fritsche (Foto: Ministerium für Inneres und Sport)
Der erweiterte Probebetrieb, der heute offiziell im Saarland beginnt, ist wichtigster Bestandteil der Abnahme des Netzabschnitts Saarland im bundesweiten digitalen Sprech- und Datenfunknetz der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Der sechsmonatige erweiterte Probebetrieb soll die technische Stabilität und die Funktionsfähigkeit des Netzes nachweisen und mögliche Lücken in der benötigen Funkversorgung identifizieren. Innenministerin Monika Bachmann: "Wir testen unter realistischen Nutzungsbedingungen mit allen BOS die Qualität der Funkversorgung, die Leistungsfähigkeit und Stabilität des Netzabschnitts. Nur durch Nutzung im Tagesgeschäft möglichst aller BOS können die Belastungsgrenzen des Netzes ausgelotet, aber im besten Fall nie erreicht werden. Daneben bietet sich jetzt die Möglichkeit, die Betriebsorganisationen auf Funktionalität zu testen und notwendige Korrekturen anzubringen. Gleichzeitig können die Einsatzkräfte lernen mit dem neuen Medium umzugehen."

Im Saarland beteiligen sich am erweiterten Probebetrieb Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und das Landesamt für Verfassungsschutz. Die Kommunikation der BOS basiert auf dem Prinzip: einer spricht, alle hören. Das kann weltweit kein öffentliches Mobilfunknetz, denn diese sind für Individualkommunikation ausgebildet. Da im erweiterten Probebetrieb im Gegensatz zum späteren Wirkbetrieb noch nicht die ständige Verfügbarkeit gewährleistet ist, wird zur Sicherheit der bisherige Analogfunk ständig betriebsbereit mitgeführt, so dass die Funkkommunikation zu keinem Zeitpunkt gefährdet ist.

Seit 1996 gab es auf Beschluss der Innenministerkonferenz Planungen zur Einführung des Digitalfunks basierend auf dem Schengener Durchführungsübereinkommen, in welchemsich alle dazu bekennenden Staaten verpflichtet haben, eine grenzüberschreitende Kommunikation der Sicherheitsbehörden aufzubauen. Aufgrund verschiedener Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Bund und Ländern sind immer wieder Verzögerungen entstanden. Im Saarland hat vom August 2008 bis heute die Projektgruppe Digitalfunk (Ministeriumsbeschäftigte, abgeordnete Polizisten und von Vivento vertraglich überlassene Spezialisten sowie von der BDBOS entsandte Kräfte) die Planungen und den Aufbau der im Saarland nötigen Basisstationen vorangetrieben. 15 Personen haben die vertraglichen und technischen Voraussetzungen erarbeitet, nach denen das Landesamt für Zentrale Dienste, dort das Amt für Bau und Liegenschaften, zusammen mit Planungsbüros und Fachfirmen, die Antennenstandorte ertüchtigt hat.

Im Saarland wurden insgesamt 54 Antennenstandorte errichtet. Mehr als 4.500 Funkgeräte wurden gekauft - davon über 2.000 von den Kommunen - und an die BOS verausgabt. Der Aufbau der Antennenstandorte und die Endgeräte haben bisher etwa 13 Mio. Euro gekostet. Damit liegen die Kosten etwa 1,5 Mio. Euro unter dem veranschlagten Betrag.

"Wir sind zuversichtlich, dass das Projekt zu einem guten Abschluss kommen wird, so dass wir in einem halben Jahr in den Wirkbetrieb gehen und den Analogfunk ad acta legen können", sagte Ministerin Bachmann.

Mit Funkgesprächen zu Sicherheitsbehörden innerhalb und außerhalb des Saarlandes wurde dann das Netz den Sicherheitsbehörden übergeben.

Quelle: Ministerium für Inneres und Sport