FEUERWEHR EPPELBORN
Dienstag, 19.03.2024 11:17
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Sonntag, 10.02.2019
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Frank Recktenwald
EINSATZBERICHT

Fliegerbombe am Bahnhof Eppelborn wurde entschärft

Vorschau
Um sieben Uhr morgens starteten die Einsatzkräfte den Evakuierungseinsatz
In Eppelborn wurde am Dienstag, dem 29.01.2019, im Bereich des Bahnhofes eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die ca. 250 kg schwere Bombe lag im Gleisbett und wurde bei Bauarbeiten entdeckt. Der Termin für die Evakuierung und weiteren Arbeiten wurde auf Sonntag, den 10. Februar 2019, festgelegt. Rund 860 Personen und Gewerbetreibende darunter 90 Bewohner des Seniorenheims "St. Josef" und des "Betreuten Wohnens" mussten aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Diese wurden am Evakuierungstag mit Unterstützung des DRK Eppelborn zusammen mit Orts- und Kreisverbänden aus dem ganzen Saarland sowie der Einrichtungsleitung in der Hirschberghalle in Bubach-Calmesweiler untergebracht. Für die übrigen Anwohner stand als Sammelplatz die Hellberghalle in Eppelborn zur Verfügung. Rund 50 Personen hatten sich in der Hellberghalle eingefunden um die Zeit bis zum Ende der Evakuierungsmaßnahmen hier zu verbringen.

Der Führungsstab hatte sich im großen Sitzungssaal im Rathaus zusammengefunden
7.00 Uhr
DER KRISENSTAB MACHT SICH BEREIT FÜR SEINE AUFGABEN

Der Krisenstab unter Leitung von Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset hatte seine Arbeit aufgenommen. 328 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen, der Feuerwehr, des DRK, der DLRG, des THW, des Malteser Hilfsdienstes, der PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung), des gemeindlichen Baubetriebshofes, der Technischen Hausverwaltung, der Polizei und des Ordnungsamtes machten sich bereit für ihre Aufgaben.

7.30 Uhr
Die Einsatzkräfte begannen mit der Errichtung einer Sperrzone in einem Radius von 300 m um den Fundort der Fliegerbombe. Bewohner, die ihre Wohnung nicht alleine verlassen konnten, wurden, wie bereits in den Vortagen, gebeten, sich unter der Telefonnummer 06881 969117 bzw. 06881-969123 zu melden. Von dort wurde die erforderliche Hilfe organisiert. Häuser und Wohnungen sollten beim Verlassen abgeschlossen, Fenster geschlossen und Elektro- und Gasgeräte abgeschaltet sowie Öfen und Kamine abgestellt werden.

Die Ortsdurchfahrt durch Eppelborn wurde voll gesperrt
Die in der Sperrzone liegenden Straßen wurden ab 7.30 Uhr für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt. Wer die Evakuierungszeit nicht bei Freunden, Bekannten oder Verwandten verbringen konnte, dem stand die Hellberghalle in Eppelborn als Aufenthaltsmöglichkeit zur Verfügung.

Die Sperrzone umfasste folgende Straßen bzw. Straßenabschnitte:

vollständig:


  • Am Güterbahnhof
  • Am Kloster
  • Am Markt
  • Bahnhofstraße
  • Europaplatz
  • Im Fröschengarten
  • Juchemstraße
  • Kirchplatz

teilweise:


  • Dirminger Straße Nr. 1 - 16
  • Matzenberg Nr. 1 - 3a
  • Prümburgstraße Nr. 1 - 24
  • Schloßstraße Nr. 1 - 5, 7,9, 11, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37

SPERRUNG DER ORTSDURCHFAHRT VON EPPELBORN
Die B 10/Rathausstraße wurde zwischen der Einmündung Kossmannstraße und der Dirminger Straße in Höhe des Anwesen Nr. 16 für den Verkehr voll gesperrt. Die Einmündung Koßmannstraße/Rathausstraße blieb offen und konnte genutzt werden.
An Gemeindestraßen und -wegen waren betroffen:


  • Sperrung der Prümburgstraße in Höhe Nr. 25 (von Calmesweiler kommend)
  • Sperrung des Mühlenweges in Höhe des Stromverteilers
  • Zuwegung des Waldweges zur Straße „Im Fröschengarten“
  • Zuwegung über die Brücke von der Straße „Hanfgarten“ zur „Juchemstraße“
  • Zuwegung von der Straße „Auf dem Herrenberg“ in Richtung „Europaplatz“
  • Fußweg entlang der Bahn (von der B 10 – Dirmingen kommend, Höhe Gewerbegebiet)
  • Zuwegung hinter dem Gewerbegebiet „Am Güterbahnhof“

Weiterhin wurde die L 302 Schloßstraße in Höhe des Anwesens Nr. 6 für den Verkehr voll gesperrt. Hinter den jeweiligen Absperrschranken wurde eine zusätzliche Sicherung des Gefahrenbereiches durch die Einrichtung von Fahrzeug-sperren hergestellt.

Auf die Vollsperrung wurde an folgenden Standorten hingewiesen:


  • L 302 - Schloßstraße in Höhe der Einmündung "ln der Allwies"
  • B 10 - Dirminger Straße in Höhe Einmündung "Fichtenweg"
Zutritt zu der Sperrzone hatten nur die an der Kampfmittelbeseitigung beteiligten Personen sowie Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Diese Personen mussten für den Zeitraum der Kampfmittelbeseitigung eine sichere Deckung aufsuchen.

Das Betreten und jeglicher Aufenthalt in der Sperrzone war am 10. Februar 2019, ab 9.00 Uhr bis zum Abschluss der Kampfmittelbeseitigung verboten. Die Anwohner wurden gebeten, den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten, um eine sichere und reibungslose Räumung der Sperrzone zu gewährleisten.

Evakuierung der Bewohner des Pflegeheims St. Josef in der Ortsmitte
9.30 Uhr
Die Bewohner des Seniorenheims und des "Betreuten Wohnens" in Eppelborn wurden mit Unterstützung des DRK Eppelborn zusammen mit Orts- und Kreisverbänden aus dem ganzen Saarland sowie der Einrichtungsleitung erfolgreich evakuiert und in der Hirschberghalle Bubach-Calmesweiler untergebracht. Dort wurden sie von Mitarbeitern des Seniorenheims und zwei Ärzten betreut.

9.45 Uhr
19 Klingeltrupps der Feuerwehr und der Verwaltung kontrollierten die einzelnen Straßenzüge und überprüften, ob alle Anwohner den Sperrbereich verlassen hatten.

Personen, die sich nach 9 Uhr noch im Evakuierungsgebiet aufhielten, wurden von Einsatzkräften aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Zusätzlich war ein Helikopter der Bundespolizei im Einsatz, der die Sperrzone überflog um zu überprüfen, ob sich noch Personen im Außenbereich aufhielten. Durch Lautsprecher wurden Informationen weitergegeben. Die Polizei war vor Ort im Einsatz.

Abgesehen von einer Person, die sich noch in der Sperrzone aufhielt, wurde niemand angetroffen.
Die Evakuierung verlief planmäßig.

10.45 Uhr
Die Evakuierung des Eppelborner Ortskerns wurde erfolgreich abgeschlossen. Nachdem auch der Helikopter meldete, dass keine Person mehr im Sperrgebiet gesichtet wurde, erhielt der Kampfmittelräumdienst "grünes Licht" zur Entschärfung der Fliegerbombe. Dirk Otterbein und Werner Fuchs vom Kampfmittelräumdienst des Saarlandes begannen mit der Entschärfung der Fliegerbombe.

Dirk Otterbein und Werner Fuchs vom Kampfmittelbeseitigungsdienst an der Fliegerbombe
11.25 Uhr
Der Kampfmittelräumdienst meldete dem Krisenstab „Die Bombe ist entschärft“. Die Sperrung wurde aufgehoben. Alle Bewohner der Sperrzone konnten zurück in ihre Wohnungen bzw. Einrichtung. Die gesamte Evakuierungs- und Entschärfungsmaßnahmen der Fliegerbombe konnten somit erfolgreich abgeschlossen werden.

Nach der Entschärfung berichtete Dirk Otterbein, dass die Entschärfung relativ einfach verlaufen sei, weder Kopf- noch Heckzünder seien verrostet und somit gut zugänglich gewesen. Es handele sich um Aufschlagzünder, die nicht vorgespannt waren. Von den 250 Kilo seien 120 Kilo Sprengstoff, der Rest Stahl. Die entschärfte Bombe werde in einem Munitionslager zwischengelagert, bis sie zu einem späteren Zeitpunkt in einem darauf spezialisierten Unternehmen in der Lüneburger Heide zerlegt würde.

Die Bewohner des Seniorenheims Eppelborn hatten noch ihr Mittagessen in der Hirschberghalle Bubach-Calmesweiler eingenommen, bevor sie als die letzten Evakuierten zurück in ihre Einrichtung gebracht wurden.

Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset und Ortsvorsteher Berthold Schmitt zusammen mit Dirk Otterbein und Werner Fuchs vom Kampfmittelbeseitigungsdienst
Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset, als Leiterin des Einsatzstabes, bedankte sich bei allen Einsatzkräften, Hilfsorganisationen und Anwohnern der betroffenen Bereiche für ihre Unterstützung und für den reibungslosen Ablauf der Evakuierungsmaßnahmen. Nach Abschluss der Maßnahmen betonte sie, dass sich die Bevölkerung vorbildlich verhalten habe, die Hilfsorganisationen gut organisiert zusammengearbeitet hätten und sich der erstmals eingesetzte Krisenstab im Rathaus bestens bewährt habe.

Alle hier gemachten Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.
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