59 Schüler durch Reizgas leicht verletzt - Gefahrstoffeinsatz an der Gemeinschaftsschule Eppelborn
Eppelborn. Großeinsatz heute Morgen an der Gemeinschaftsschule Eppelborn in der Hellbergstraße. Kurz vor Ende der zweiten Stunde bemerken Schüler in einem Flur einen beißenden Geruch. Kurze zeit später klagen mehrere Schüler über Atemwegsreizungen und brennende Augen.
Weil der Flur im Bereich eines Chemiesaals liegt, wird die komplette Schule evakuiert, rund 350 Kinder sammeln sich einem Sportplatz. Die Evakuierung läuft dabei sehr routiniert und ohne Probleme ab. Gleichzeitig werden um 09:43 Uhr Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mit der Meldung "Mehrere Schüler durch Gefahrstoff kontaminiert" alarmiert, es wird ABC-Alarm ausgelöst. Das bedeutet, dass neben der örtlichen Feuerwehr auch der Gefahrstoffzug des Landkreises zum Einsatz kommt.
59 Personen, darunter auch 4 Lehrkräfte sind mit der bis dahin noch unbekannten Chemikalie direkt in Berührung gekommen und klagen über Beschwerden. Während die unverletzten Schüler in der nahen Hellberghalle unterkommen, müssen die Betroffenen nach einer ersten Sichtung zuerst einer Not-Dekontamination unterzogen werden. Dabei handelt es sich um eine grobe Reinigung, um den Gefahrstoff abzuspülen. Danach werden sie weiter vom Rettungsdienst betreut und auf verschiedene Krankenhäuser aufgeteilt.
Zahlreiche verantwortliche Personen kamen an die Einsatzstelle. Bürgermeisterin Birgit Müller Closset, Ortsvorsteher Berhold Schmitt, Landrat Sören Meng und Landesbrandinspekteur Timo Meyer informierten sich persönlich vor Ort über den aktuellen Stand.
Die Schule bleibt nach Angaben von Landrat Sören Meng auch am Donnerstag geschlossen. Er gehe davon aus, dass der Schulbetrieb am Freitag wieder stattfinden kann. Eine endgültige Entscheidung darüber soll aber die Prüfung eines Instituts bringen. Das Ergebnis wird für Donnerstagmittag erwartet.
Nach Angaben der Polizei hatten Schüler vor dem Chemiesaal Pfefferspray versprüht. Die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen dauern an. Insgesamt waren über 100 Feuerwehrleute im Einsatz.
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.