
Ein Schwerverletzter nach Gasexplosion in Wohnhaus

Eppelborn. Eine gewaltige Explosion riss am frühen Sonntagmorgen die Eppelborner Bevölkerung aus dem Schlaf. Fast im ganzen Ort war der gewaltige Knall zu hören. Um kurz vor sieben Uhr lief der erste Notruf bei der zentralen Leitstelle der Polizei ein. Unzählige Anrufer meldeten eine Explosion und einen Brand in einem Wohnhaus in der Dirminger Straße, der Hauptdurchgangsstraße durch die Illtalgemeinde. Das Einfamilienhaus, das direkt an das Seniorenheim Sankt Josef in der Eppelborner Ortsmitte angrenzt, brannte beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte vollständig. Die Fenster und Türen flogen durch die Druckwelle der Explosion zum Teil bis auf die andere Straßenseite und beschädigten dort parkende Autos und eine Schaufensterscheibe.

Trotz seiner schweren Verletzungen konnte er den Einsatzkräften wichtige Hinweise geben und noch mitteilen, dass er kurz vor der Explosion Gasgeruch in seinem Haus bemerkt hatte. Die ersten Trupps der Feuerwehr durchsuchten zunächst das Wohnhaus, in dem laut Melderegister noch eine weitere Person gemeldet war, und stellten die Gaszufuhr ab. Aufgrund der Schadenslage veranlasste Einsatzleiter Dr. Frank Schwan sofort die Alarmierung weiterer Feuerwehrkräfte aus Dirmingen.
Das Feuer konnte durch mehrere Trupps, die unter Atemschutz in das Gebäude vordrangen, schnell gelöscht werden. Nachdem das Gebäude mit der Wärmebildkamera abgesucht worden war und feststand, dass sich keine weitere Person mehr in dem Gebäude aufhält, wurden alle Einsatzkräfte aus dem Gebäude abgezogen. Denn die Gefahr für die Einsatzkräfte war zu groß: In der Fassade des Wohnhauses klafften nach der Explosion etwa handbreite Risse im Mauerwerk. Schnell war klar, dass hier akute Einsturzgefahr bestand.

Um den Schaden am Wohnhaus zu beurteilen und das weitere Vorgehen zu planen, wurden Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Illingen, Neunkirchen und Spiesen-Elversberg sowie ein Fachberater aus St. Ingbert hinzugezogen und das Fahrzeug der "Technischen Einsatzleitung" (TEL) aus dem Löschbezirk Ottweiler. Kreisbrandinspekteur Werner Thom und die Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider informierten sich persönlich vor Ort über die Lage. Auch das kommunale Krisenmanagement lief an: Vor Ort waren neben der Bürgermeisterin und dem Wehrführer Klaus Theis auch der Leiter der Ortspolizeibehörde, der Leiter des Eppelborner Bauamtes und der stellvertretende Leiter des Bauhofs. Auch Fachleute der Unteren Bauaufsichtsbehörde aus Ottweiler trafen am Morgen vor Ort ein. In einer gemeinsamen Lagebesprechung unter der Leitung von Einsatzleiter Dr. Frank Schwan wurde das weitere Vorgehen abgestimmt.
Einige Bewohner des Pflegeheims St. Josef, das unmittelbar an das Schadensobjekt angrenzt, mussten zur Sicherheit kurzzeitig ihre Zimmer räumen. Ein Bewohner des Heims klagte durch die Aufregung über Atemnot und musste vom Rettungsdienst behandelt werden. Die Fenster der Cafeteria des Pflegeheims mussten vom THW gesichert werden, falls es zu einem Einsturz des rückwärtigen Gebäudeteils kommen sollte.

Der schwerstverletzte Mann musste nach einer ersten Untersuchung und Behandlung im Saarbrücker Winterbergklinikum in eine auf Brandverletzungen spezialisierte Klinik nach Ludwigshafen gebracht werden. Sein Zustand ist kritisch. Eine Ersthelferin erlitt einen Schock und musste im Laufe des Einsatzes vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Zur Schadensursache und Schadenshöhe können derzeit noch keine Angaben gemacht werden. Das Haus in der Ortsmitte von Eppelborn ist aber nach der ersten Einschätzung der Einsatzleitung sicherlich abbruchreif. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.
Die Dirminger Straße musste bis in die Mittagsstunden voll gesperrt werden. Mittlerweile kann der Verkehr wieder einspurig an der Einsatzstelle vorbeigeführt werden. Als problematisch stellte sich bei dem Einsatz heraus, dass die Feuerwehr Eppelborn über nur eine Wärmebildkamera verfügt. Dies hat die Suche nach einer zweiten Person verzögert, da eine Orientierung in dem vollständig verrauchten Gebäude ohne dieses Hilfsmittel nicht möglich war. Auch zeigte sich, dass die Beladung des mittlerweile in die Jahre gekommenen Rüstwagens nicht optimal ist: Rüstmaterial, welches auf Rüstwagen nach neuer Norm verladen ist, wäre bei diesem Einsatz von großer Hilfe gewesen. Dies sollte bei einer bald anstehenden Ersatzbeschaffung des alten Eppelborner Rüstwagens im Auge behalten werden.
Ein großer Dank gilt den ortsansässigen Lebensmittelhändlern und den Mitarbeiten des Seniorenwohnheims, die die Einsatzkräfte bei dem langwierigen Einsatz mit Kaffee und belegten Brötchen unterstützt haben. Helfer des DRK aus den Ortsvereinen Eppelborn, Humes, Wiesbach und Illingen standen während des Einsatzes bereit. Durch das DRK Ortsverein Eppelborn wurde eine Mittagsverpflegung für die eingesetzten Kräfte bereitgestellt.
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.