
43-Jähriger stirbt in den Flammen

Kurz vor zwei Uhr in der Nacht geht die Nachricht bei der Wiesbacher Feuerwehr ein, dass es in der Landstuhlstraße brennt. Vier Gemeindehäuser mit Sozialwohnungen stehen hier in Reihe, betroffen das zweite von rechts. Wie Eppelborns Gemeindewehrführer Hermann-Josef Recktenwald vermutet, hatte ein Nachbar wohl das Bersten von Glasscheiben gehört. Die Wiesbacher Wehr trifft exakt um 1.54 Uhr am Schadensort ein, wenig später auch die Eppelborner Kollegen. "Da brannte die Holztreppe bereits lichterloh und konnte nicht mehr begangen werden", sagt Recktenwald. Er geht deshalb davon aus, dass das Feuer schon eine ganze Zeit lang brannte, ehe es bemerkt worden war: "Das ist typisch für diese Uhrzeit." Gerade in der Tiefschlafphase sei der Geruchssinn praktisch völlig ausgeschaltet.
Den Brand selbst haben die 60 Einsatzkräfte rasch unter Kontrolle. Neben dem Treppenhaus sind auch die Zimmer im Obergeschoss des Gebäudes völlig verwüstet worden. Nachdem das Anwesen rauchfrei ist, steigt Recktenwald mit Polizeibeamten über eine Leiter ins Obergeschoss und stellt zunächst nur fest, dass die Hitze den Gips von den Wänden hat bersten lassen und das Mobiliar in Klump und Asche liegt. "Erst nachdem wir mit einer Taschenlampe den Boden ausleuchteten, bemerkten wir, dass da ein Toter lag", sagt der Wehrchef.
Der 43-jährige Hausbewohner ist nach Polizeiangaben zunächst erstickt, seine Leiche anschließend bis zur Unkenntlichkeit verkohlt. Glück hatte der Mitbewohner des Getöteten, der sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht im Haus aufhielt. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Die Polizei bezifferte den Sachschaden gestern auf 100 000 Euro. Recktenwald nahm den Vorfall zum Anlass, für Rauchmelder zu werben: "Die können Leben retten."