FEUERWEHR EPPELBORN
Donnerstag, 18.04.2024 23:00
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Freitag, 03.09.1993
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Das Brandmeldesystem zügig neu aufbauen

Leserbrief zum Artikel "Anlieger reagierten sofort Wohnhaus brannte lichterloh" (SZ vom 26. August):

Hier wird berichtet, daß nach dem Eintreffen der Feuerwehr der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden konnte. Diese Argumentation entspricht auch der Realität. Was aus diesem Bericht nicht hervorgeht, ist die Tatsache, daß die Zeit der Brandmeldung bis zur Auslösung der Sirenen entschieden zu lang war. Ursache war möglicherweise eine Fehlleitung der telefonisch eingegangenen Brandmeldung durch einen Anwohner. Nach unseren Erfahrungen sind gerade die ersten Minuten von entscheidender Bedeutung.

Wir, die Feuerwehren weisen immer wieder auf den Notruf 112 hin. Nur was geschieht danach? Istzustand: Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Eppelborn. Nach einer Brandmeldung über den Notruf 112 läuft der Alarm in der Polizeistelle Lebach auf, von hier wird die Meldung zur Polizeistelle Illingen geleitet. Die Polizei Illingen meldet nun weiter zur Kreisalarmzentrale nach Neunkirchen, von wo der betreffende Löschbezirk alarmiert wird. Dieses technisch veraltete Brandmeldesystem bedarf schleunigst einer Modernisierung zum Schutze der Allgemeinheit.

Als pflichtbewußter Feuerwehrmann und Mitbürger glaube ich, im Namen aller sprechen zu dürfen und plädiere für einen zügigen Neuaufbau des Brandmeldesystems, nicht nur in der Gemeinde Eppelborn. Oder muß erst das Kind in den Brunnen fallen, bevor finanzielle Mittel für die menschenrettende Einrichtung zur Verfügung gestellt werden.

Zurück zum Brand am 24. August in Eppelborn: In dem Bericht wird nicht erwähnt, daß eine Mitbewohnerin sich in letzter Minute nur durch einen Sprung vom Balkon retten konnte, da der Brand von der ersten Etage zur zweiten übergegriffen hatte. Diese Ausbreitung bedarf aber einer langen Vorbrennzeit, die durch ein der Zeit angepaßtes Brandmeldesystem verkürzt werden kann. Die Vorkommnisse bei besagtem Brand sind leider kein Einzelfall.

HANS-JÜRGEN SCHUHMACHER, Landespressewart der Feuerwehren

Quelle: Saarbrücker Zeitung