FEUERWEHR EPPELBORN
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Mittwoch, 27.07.1994
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Nach sechs Minuten waren Helfer vor Ort

Eppelborn (lh). Alarmübung 1994 mit 86 Feuerwehrleuten ohne besondere Vorkommnisse durchgeführt, so lautete kurz und formal die Abschlußmeldung von Gemeindewehrführer Gerhard Groß an den Chef der Eppelborner Wehren, Bürgermeister Fritz Hermann Lutz. Dieser hatte mitten in der Urlaubszeit von seinem Recht Gebrauch gemacht, zu prüfen, wie die Einsatzbereitschaft der Eppelborner Wehren zu einer ungünstigen Zeit gegeben ist. Landesbrandinspektor Hans-Jürgen Olliger konnte sich ebenfalls von dem schnellen und routinierten Einsatz der Wehrleute überzeugen. Es sei notwendig, immer wieder solche Übungen vorzunehmen um für den Fall des Falles gewappnet zu sein. Mit dem Einsatzort am "Landheim Wiesbach" habe man eine Örtlichkeit mit vielen Tücken ausgesucht. Hier sei das Suchen von möglichen Brandherden besonders schwierig. Flucht-und Rettungswege zu erkunden und Schwachstellen aufzufinden, sei mit das Ziel dieser plötzlich angesetzten Alarmübung gewesen. Die Annahme, ein Kurzschluß in einer abgehängten Decke habe einen Schwelbrand verursacht, kann durchaus einmal zutreffen. Durch enormen Hitzestau sei es zu einer schlagartigen Durchzündung des Dachstuhles im "alten" Gebäude des Kurheimes gekommen. Starker Funkenflug und wegfliegende brennende Teile hätten auch im neuen Gebäude einen Folgebrand ausgelöst. Folge: Erhebliche Gefahr durch Rauch in den Flurgängen für die 126 Kurgäste und das zahlreiche Dienstpersonal.

Aufgrund der zu erwartenden größeren Schadenslage seien alle Löschbezirke der Gemeinde alarmiert worden. Schon 6 Minuten nach Auslösen des Sirenenalarms trafen die ersten Löschfahrzeuge aus Eppelborn und Wiesbach aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig ein. Nur kurze Zeit später waren weitere acht Fahrzeuge im Einsatz. DRK-Eppelborn mit Einsatzwagen plus Rotkreuzhelfer aus Wiesbach sowie Polizei standen für Eventualfälle zur Verfügung. Insgesamt waren 19 Feuerlöschrohre auf die einzelnen "Brandherde" gerichtet. Die Wasserversorgung erfolgte per Hydranten, dem in den Parkanlagen des Heimes gelegenen Löschteich sowie aus dem angestauten Wiesbach. Wasser sei in diesem Umfeld zum Löschen genügend vorhanden, so Wehrführer Groß, aber die Entnahme aus dem öffentlichen Wasserleitungsnetz sei begrenzt. Hier konnte man nicht unbeschränkt anzapfen, aus Kapazitätsgründen; einige Rohre pinkelnten nur. Eine wichtige Erfahrung für den hoffentlich nie erfolgenden Ernstfall. Bürgermeister Lutz konnte nach der Abschlußbesprechung mit der Heimleitung und den Wehrspitzen zufrieden seine anderen Amtsgeschäfte wieder aufnehmen: Die Eppelborner Feuerwehr ist für Ernstfälle gewappnet. Die Kurgäste waren kurz vor dem Sirenenalarm auf die Übung aufmerksam gemacht und gebeten worden das Haus während des Übungseinsatzes aus Sicherheitsgründen nicht zu verlassen. Das wollten sie sicherlich auch nicht. Besonders die kleinen Gäste hatten bei diesem aufregenden Ereignis einen Logeplatz. Die kleine vierjährige Denise: Das Spritzen der Feuerwehrleute sei das Schönste gewesen. So hat halt jeder seine Perspektive.

Quelle: Saarbrücker Zeitung