FEUERWEHR EPPELBORN
Dienstag, 16.04.2024 08:48
Eppelborn   |  Bubach-Calmesweiler   |  Dirmingen   |  Habach   |  Humes-Hierscheid   |  Wiesbach   |  Macherbach
Freitag, 03.07.1998
Druckversion
Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Retten - bergen - löschen - schützen

Neben der Freiwilligen Feuerwehr, die alle ihre Arbeiten und Einsätze zu einhundert Prozent unentgeltlich absolviert, gibt es auch noch eine Berufsfeuerwehr. Gesetzlich verankert muß jede Stadt über 100000 Einwohner über eine Berufsfeuerwehr verfügen. Im Saarland verfügt also nur die Landeshauptstadt Saarbrücken über eine solche professionelle Feuerwehr. Alle anderen Städte und Gemeinden im Saarland können sich jederzeit auf ihre Freiwillige Feuerwehr verlassen.

Die Freiwillige Feuerwehr, eine Organisation, die nicht nur dazu da ist, um im Brandfall Gebäude zu schützen und Feuer zu löschen. Vielmehr hat gerade die Feuerwehr - im Vergleich zur Berufsfeuerwehr - viele Aufgaben, die vornehmlich gar nichts mit "Feuer" an sich zu tun haben. Zwar ist die ursprünglichen Aufgabe der Feuerwehr die Brandbekämpfung, und die ist auch Hauptbestandteil der Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr, allerdings der Arbeitsbereich weit über die Brandbekämpfung hinaus. Schlagworte im Zusammenhang mit der Feuerwehr sind allgemein: retten - bergen - löschen - schützen.

Die Aufgaben der Feuerwehr fallen weitgehend unter den Bereich "Technischer Hilfsdienst" . So muß die Freiwillige Feuerwehr ausrücken, wenn sich irgendwo ein Verkehrsunfall ereignet hat, bei dem zum Beispiel Benzin oder andere brennbare Stoffe ausgelaufen sind. Bei schweren Verkehrsunfällen ist es auch die Feuerwehr, die Unfallopfer aus ihren Fahrzeugen birgt. Weiterhin ist die Freiwillige Feuerwehr auch dann zur Stelle, wenn nach Umweltkatastrophen wie Stürmen oder Hochwasser die Folgen beseitigt werden. So war auch die Freiwillige Feuerwehr des Löschbezirks Eppelborn beim Jahrhunderthochwasser im Dezember 1993 mehrere Tage im Einsatz und unterstützte die Kollegen auch in der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Auch bei Festveranstaltungen und Konzerten sind immer Vertreter der örtlichen Feuerwehr für die Sicherheit mitverantwortlich. In einer so aktiven Gemeinde wie Eppelborn bedeutet dies, daß im Laufe eines Jahres einiges zu tun ist. Bei Einsätzen im Brandfall oder bei sogenannten "Gefahrstoffeinsätzen" , bei denen aufgrund freigesetzter Chemikalien Personen und Umwelt gefährdet sind, fordern die Eppelborner allerdings Unterstützung aus dem Kreis Neunkirchen an, da sie über einen kompletten Spezialzug, der in einem solchen Fall eingesetzt werden muß, nicht verfügen.

Egal bei welcher Einsatzart, ob Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung bei Verkehrs- oder Industrieunfällen, in allen Fällen werden die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr von ihrem Arbeitgeber sofort für den Einsatz freigestellt. Die Kosten, die dem Arbeitgeber durch diesen Ausfall entstehen, werden ihm von der zuständigen Gemeinde, dem Träger des Brandschutzes, erstattet. Doch mit den Einsätzen an sich ist es für die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr nicht getan. Übungen, Leistungsnachweise und körperliche Fitneß erfordern einen großen Zeitaufwand.

Die Feuerwehrtätigkeit ist also ein Hobby, das man nicht nur einfach nebenher betreiben kann, schließlich steht jeder Feuerwehrmann in einer enormen Verantwortung, wenn im Ernstfall ein Einsatz ansteht. Nicht selten geht es dabei wirklich um Leben und Tod. Längst vorbei sind inzwischen die Zeiten, da Feuerwehren reine Männer-Domänen waren. Im Kreis Neunkirchen werden derzeit 49 Mädchen in den Jugend-Organisationen zu Feuerwehrfrauen ausgebildet.

Quelle: Saarbrücker Zeitung