FEUERWEHR EPPELBORN
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Freitag, 16.08.2002
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Wenn ein Flugzeug ins Industriegelände stürzt

Eppelborn/Wiesbach (lh). Durch einen Flugzeugabsturz im Bereich des Industriegeländes Escher in Wiesbach sind mehrere Hallen in Brand geraten. Eine Person eines Abwasser-Entsorgungsunternehmens wird nach Kanalarbeiten vermisst. So lautete dieses Mal die Vorgabe zur großen alljährlichen, überraschend angesetzten Alarmübung der Eppelborner Feuerwehren.

Gegen 18.30 Uhr werden zunächst die Löschbezirke Wiesbach und Humes alarmiert. Nach dem Eintreffen der ersten Einheit am Einsatzort wird der Umfang der Katastrophe deutlich und es erfolgt unverzüglich die Alarmierung der gesamten Gemeindefeuerwehr. Alle Einsatzwagen sind im Einsatz. Mehrere "Löschquellen" werden für die Löscharbeiten genutzt. Zum Wallenbornweiher werden über 1000 Meter Schlauch ausgelegt um von dort Wasser in das höher gelegenen Industriegebiet herauf zu pumpen. In diesem speisen weitere 200 Meter Schlauchleitung neun Stahlrohre. Ein Rettungstrupp, mit Sauerstoffgeräten ausgestattet, steigt in die Kanalisation hinab und rettet durch den 80 Zentimeter Durchmesser umfassenden Ausstieg einen schwer verletzten Kanalarbeiter.

Nach etwa einer Stunde ist die Übung beendet. Die 160 Einsatzkräfte treffen sich zu einer abschließenden Besprechung im Feuerwehrgerätehaus Wiesbach. Gemeindewehrführer Hermann-Josef Recktenwald zieht Bilanz und findet die Übung insgesamt als gelungen. Allerdings habe sie eine wichtige Schwachstelle erkennen lassen. Bei der Nachalarmierung zur Verstärkung der Rettungskräfte sei mit einer Zeitverzögerung von fünf Minuten zu viel kostbare Zeit vergangen. Man werde den Ursachen nachgehen und versuchen dies mit der Feuerwache abzustellen. Zugleich erinnert er an die aktuelle Katastrophensituation in vielen Teilen Deutschlands und an den vor Wochen erfolgten Flugzeugzusammenstoß am Bodensee, wo als erste Helfer 140 Feuerwehrleute im Einsatzgebiet tätig waren. Auch bei uns könne jederzeit eine ähnliche Situation eintreten. Die Bevölkerung erwarte, dass die Feuerwehr als Hilfswehr stets präsent und entsprechend technisch zur Gefahrenabwehr gewappnet sei. Doch dies sei ohne Kosten nicht möglich. Deshalb appelliere er an die Politiker bei den sicherlich notwendigen Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand, im Bereich der Gefahrenabwehr und Vorsorge nicht fahrlässig zu sparen. Der Chef der Wehr, Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz, präzisierte diese Aussagen, wies beispielsweise auf die Ausgaben der Gemeinde für das neue Feuerwehrgerätehaus in Wiesbach und das neue Feuerwehrfahrzeug für den Löschbezirk Eppelborn hin.

Man könne im Grunde nur sparen, wenn man was zu sparen habe. Derzeit könne man lediglich Ausgaben reduzieren. Dennoch müsse Hilfe bezahlbar bleiben. Auch er zeigte sich mit der Übung zufrieden. Allerdings müsse man die Rettungszeiten optimieren.

Quelle: Saarbrücker Zeitung