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Mittwoch, 22.05.2013
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR AKTUELL

Feuerprobe in den Pfingst-Fluten

Bild: Feuerprobe in den Pfingst-Fluten

Kreis Neunkirchen. Noch sind einige Spuren des Hochwassers in der Landschaft zu erkennen, die Pegel sind aber fast auf ihren normalen Stand gefallen und die braunen Fluten der Blies, der Oster und der Ill wieder in ihre Flussläufe zurückgekehrt.

Was bleibt sind die beeindruckenden Zahlen, die mit diesem Hochwasser verbunden sind. Seit Jahrzehnten hat es im eigentlichen Wonnemonat Mai nicht mehr so viel geregnet wie über diese Pfingstfeiertage. Die letzte offizielle Messung durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) zeigt über 70 Litern Regen auf den Quadratmeter auf der Messskala für unsere Region.

Für die über 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft sowie dem DRK im Landkreis Neunkirchen, war es ein sehr arbeitsreiches Pfingstfest. Fast 24 Stunden waren die Helfer an über 100 Stellen im Kreisgebiet unterwegs um Keller auszupumpen, Sandsäcke zu füllen, Autos zu bergen und weitere Schäden durch den Starkregen zu verhindern. Bereits um 4 Uhr in der Früh am Pfingstmontag wurden die ersten Einsatzkräfte aus den Betten "gepiepst". Der letzte Alarm galt der Neunkircher Wehr gestern Nacht um 1 Uhr.

Die erste Bilanz: großer Sachschaden bei den Schaustellern in Wiebelskirchen auf dem Festplatz, unzählige vollgelaufene Keller, Erdrutsche und umgestürzte Bäume. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die politisch Verantwortlichen im Kreis und in den Städten und Gemeinden sind stolz auf die Arbeit, die die ehrenamtlichen Einsatzkräfte geleistet haben. So auch die Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, die den Pfingstmontag ebenfalls im Kreislagezentrum verbrachte und in der Einsatzleitung mitgearbeitet hat.

"Ich bedanke mich bei den unzähligen ehrenamtlichen Helfern der Feuerwehr, des THW, des DLRG und des DRK, die wieder einmal unter Beweis gestellt haben, wie zuverlässig und beherzt sie ihr Ehrenamt ausüben", so die Landrätin in einen Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung am Dienstag. Hoffmann-Bethscheider betonte weiter, dass sich das neue Kreislagezentrum im Landratsamt in Ottweiler bei seinem ersten Einsatz sehr gut bewährt hat: "Die Koordination der Kräfte und der Einsatzorte verlief reibungslos und sehr effektiv. Das Kreislagezentrum und alle Beteiligten haben die volle Funktionstüchtigkeit der Anlage unter Beweis gestellt." Auch das Lagezentrum ist teilweise mit ehrenamtlichen Helfern besetzt.

Wie die Pressestelle der Stadt Neunkirchen mitteilte, war Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried bereits am Pfingstmontag ab morgens um 6 Uhr im Stadtgebiet unterwegs, Bürgermeister Jörg Aumann begutachtete die Lage um 10 Uhr erneut.

Jürgen Fried: "Hochwasserereignisse wie das jetzt vorgefallene sind für Wiebelskirchen ja nichts Ungewohntes, allerdings zu dieser Jahreszeit schon. Von daher gilt unser Dank den vielen Helfern, vor allem den ehrenamtlichen von Feuerwehr und THW, die, anstatt die Pfingstfeiertage zum Ausspannen zu nutzen, teilweise über 12 Stunden am Stück und mehr tollen Einsatz gezeigt haben, um besonders in Wiebelskirchen und Hangard Schlimmeres zu verhindern!"

"Auf
Die Höchststände der Pegel an Blies, Oster und Ill wurden am Pfingstmontag zwischen 18 und 24 Uhr erreicht. Die Ill in Eppelborn war etwa um 18 Uhr nur knapp unter der 3 Meter Marke bei der es in Eppelborn besonders kritisch wird. Die Blies erreichte kurz nach der Oster um Mitternacht in Neunkirchen ihren Höchststand mit 3,56 Meter. Die Oster hatte ihren Scheitelpunkt bei 2,70 Meter. Alle Werte werden nach den offiziellen Messwerten des Umweltministeriums des Saarlandes als mittleres Hochwasser gewertet.

Quelle: Bernhard Schäfer