FEUERWEHR EPPELBORN
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Samstag, 12.01.2013
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR AKTUELL

13.000 ehrenamtliche Stunden für die Bevölkerung geleistet

Vorschau
Jugendbetreuerin Melanie König-Schwan überreichte den Wanderpokal für ausgezeichneten Übungsbesuch an Helen Schwan, Jonathan Scherer und Sebastian Heinz (vorne, von links) sowie an Leon König
Eppelborn. Rund 13.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit im Löschbezirk Eppelborn im vergangenen Jahr, da war selbst die Bürgermeisterin überrascht. Löschbezirksführer Dr. Frank Schwan hatte in seinem Jahresbericht an der diesjährigen Jahreshauptversammlung wieder alle Stunden aus Einsätzen, Übungen, Fortbildungen, Jugendarbeit und vieles andere zusammengezählt und so einen Rückblick auf das vergangene Jahr gewährt. Davon wurden 1.568 Stunden bei den 60 Einsätzen geleistet, zu denen die Männer und Frauen des Löschbezirks im Jahr 2012 gerufen wurden. Neben vielen kleineren Einsätzen und Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen waren hier besonders der verunglückte Lastzug auf der Autobahn A1, der Wohnhausbrand in Bubach-Calmesweiler und der umgestürzte Radlader hervorzuheben, bei denen die Einsatzkräfte Hilfe leisten mussten.

Bei der Art der Einsätze setzte sich der Trend der Vorjahre fort: Mit 60-65% machen die technischen Hilfeleistungen den größten Teil der Einsätze aus. Deutlich zugenommen haben die Türöffnungen für Polizei und Rettungsdienst; Einsätze, die man noch vor wenigen Jahren nicht kannte. Rund 5 bis 10 Mal muss die Feuerwehr inzwischen pro Jahr zu dieser Art der Hilfeleistung ausrücken. Dieser Entwicklung wurde bereits durch intensive Ausbildung in diesem Bereich und durch eine Verbesserung der technischen Ausrüstung Rechnung getragen. Und auch 2013 wieder das Thema Türöffnungen einen Schwerpunkt in der Ausbildung darstellen.

Besonders hervorheben konnte Schwan die Arbeit des Fachbereichs "Einsatz & Organisation": Dessen Tätigkeit war geprägt durch die Beschaffung des neuen "Gerätewagen Logistik" (GW-L). Die jeweiligen Abnahmen und Nacharbeiten forderten viel Geduld, Zeit und Nerven, so Schwan. Federführend waren Michael Ganster und Christian Holz, die gemeinsam die Grundlagen für die Beschaffung des Fahrzeugs gesetzt und den Bau des Fahrzeugs bis zu seiner Auslieferung begleitet haben. Zusammen mit den Gerätewarten, dem Funkwart und vielen weiteren Helfern lief die Beschaffung reibungslos ab. Zwischenzeitlich ist das Fahrzeug einsatzbereit und die Fahrer sind geschult. Der Umgang mit diesem Fahrzeug wird aber ebenfalls einen Schwerpunkt in der Ausbildung in diesem Jahr bilden.

"Ich muss ja Angst haben, dass mir meine Leute aus der Einsatzabteilung alle in die Alterswehr wechseln wollen", scherzte Dr. Frank Schwan, als der Bericht der Alterswehr vorgetragen wurde, die aktuell 26 Mitglieder zählt. Zahlreiche Aktivitäten und Ausflüge, unter anderem zur Flughafenfeuerwehr Saarbrücken standen im vergangenen Jahr auf dem Plan, und auch für das kommende Jahr sind bereits zahlreiche Veranstaltungen geplant.

Eine Besonderheit sei der Fanfarenzug des Löschbezirks inzwischen, erklärte Fanfarenzugführer Jörg Olliger. Nur noch 5 Löschbezirke im Saarland verfügen über eine Musiktruppe. In diesem Jahr feiert der Eppelborner Fanfarenzug sein 90jähriges Jubiläum. Ein Jubiläum, das vielen anderen Musik- und Fanfarenzüge nicht vergönnt war, da sie aus Personalmangel nicht mehr spielfähig waren. Ein Schicksal, dass dem Eppelborner Fanfarenzug nicht droht: 21 Musiker sind neben ihrer Feuerwehrarbeit dort aktiv und haben im Vergangenen Jahr 23 Auftritte bestritten.

61 Aktive Feuerwehrleute zählte der Löschbezirk Eppelborn zum Jahresende. An sich eine stattliche Zahl, doch wird das im Brandschutzbedarfsplan genannte Ziel von 65 Einsatzkräften noch nicht ganz erreicht, so Schwan. Doch Hoffnung macht die starke Jugendfeuerwehr im Löschbezirk Eppelborn: 19 Jungen und Mädchen zwischen 8 und 16 Jahren zählt die Truppe unter den Jugendbetreuern Markus Leidinger und Melanie König-Schwan. "Ohne die sehr gute Jugendarbeit wäre die Einsatzabteilung in wenigen Jahren überaltert und nicht mehr einsatzfähig", unterstrich Schwan die Bedeutung der Jugendfeuerwehr im Löschbezirk.

Die beiden Jugendbetreuer lassen sich jedes Jahr viel einfallen, um die Jugendlichen zu motivieren: Neben den zahlreichen feuerwehrtechnischen Übungen stehen auch viele Ausflüge, Veranstaltunge und Bastelabende auf dem Übungeplan. Drei Jugendliche konnte im vergangenen Jahr die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr ablegen. Hellen Schwan, Sebastian Heinz, Leon König und Jonathan Scherer wurden überdies für einen hervorragenden Übungsbesuch ausgezeichnet.

Fortschreibung des Brandschutz-Bedarfsplans in diesem Jahr

Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset dankte der Löschbezirksführung für die sehr kollegiale Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Transparenz gegenüber der Politik. Sie gab einen Ausblick auf die Erneuerung des Brandschutzbedarfsplans, die in diesem Jahr ansteht. Bis zur Jahresmitte werden hier Ergebnisse vorliegen. Bei allen daraus resultierenden Entscheidungen werde die Feuerwehr mit einbezogen, versprach die Bürgermeisterin, "denn als Kommune stehen wir hinter Ihnen und können am Thema Sicherheit nicht sparen." Auch im Haushalt 2013-14 werde die Gemeinde deshalb die notwendigen Mittel für die Feuerwehr zur Verfügung stellen, selbst bei knappen Finanzen.

Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung sei sehr hoch, und die Feuerwehr steht dabei ganz vorne, ehrenamtlich und 24 Stunden am Tag. "Das ist Wahnsinn, das leistet kein Verein!", lautete das Fazit der Bürgermeisterin. Sie hoffe vor allem, dass alle auch in diesem Jahr ohne Schäden aus den Einsätzen zurückkehren. "Sie alle haben Familie, und denen gegenüber haben Sie auch eine Verantwortung", appellierte sie an die Anwesenden.

Ortsvorsteher Berthold Schmitt dankte in seinen Grußworten dem Löschbezirksführer Dr. Frank Schwan für seinen sehr analytischen und ehrlichen Bericht über die Aktivitäten der Eppelborner Wehr und auch über die Probleme, die sich bei der heutigen Feuerwehrarbeit ergeben. Er dankte allen Funktionsträgern, die eindrucksvoll in ihren Berichten die vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr vortrugen. Er dankte auch dem Fanfarenzug für die vielen Auftritte in der Dorfgemeinschaft während des ganzen Jahres. Die Öffentlichkeitsarbeit bezeichnete er ebenfalls als vorbildlich.

Der stellvertretende Wehrführer Christian Holz gab einen Ausblick auf den kommenden Digitalfunk, der vor wenigen Wochen im Probebetrieb gestartet ist. Im Jahr 2013 werden die neuen Geräte auch im Einsatz genutzt werden, nachdem alle Einsatzkräfte die notwendige Ausbildung absolviert haben. Auch an das 125jährige Jubiläum, dass der Löschbezirk Eppelborn in diesem Jahr feiern kann, erinnerte Holz. In dieser Zeit habe sich das Einsatzaufkommen nicht nur zahlenmäßig verändert, auch sei es eine andere Art von Einsätzen, zu denen die Feuerwehr inzwischen gerufen wird. Waren es damals wenige, aber große Brandeinsätze, bei denen es Hab und Gut zu retten galt, sind es heute Einsätze mit Menschen: Gerade bei Türöffnungen habe die Feuerwehr im vergangenen Jahr Menschen gerettet, in dem schnell ein Zugang für den Rettungsdienst geschaffen werden konnte. "Dies sind Dinge, die immer häufiger auf uns zukommen", erklärte Holz. Um die politischen Entscheider für das Thema Feuerwehr zu sensibilisieren, wird er den Gemeinderat in diesem Jahr zum Brandhaus an der Landesfeuerwehrschule einladen. Dabei werden die politisch Verantwortlichen einmal die Arbeit ihrer Feuerwehr hautnah und "brandheiß" am eigene Leib erleben können, versprach er.

Mit einem besonderen Dank an seinen Stellvertreter Sascha Müller schloss Löschbezirksführer Dr, Frank Schwan seinen Jahresbericht: "Wir haben im zurückliegenden Jahr viele Punkte abschließen oder vorantreiben können". Dabei habe ihn Müller tatkräftig unterstützt, aber zum Glück manchmal auch kritisiert.