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Feuer bedrohte das Forsthaus | Dienstag, 07.08.2001

Nach langer Trockenheit brannte der Wald: Kreisüberschreitende Feuerwehrübung


Sotzweiler/Eppelborn (kp). Die Bewohner der mediterranen Pinienwälder rings um das Mittelmeer leben mit dem Feuer. Wenn der Mistral das Feuer entfacht, dringen die Waldbrände in trockenen Sommern bis in die Außenbereiche der Dörfer. In den Landkreisen St. Wendel und Neunkirchen leben wir zwar nicht in den Macchien Südeuropas. "Doch bedingt durch wochenlange hochsommerliche Temperaturen steigt auch in mitteleuropäischen Breiten die Waldbrandgefahr. Das erfordert auch bei den Löschbezirken erhöhte Aufmerksamkeit. Auch die Löschbezirke der Gemeinde Tholey befinden sich in ständiger Alarmbereitschaft", so Fabian Ludwig, Löschbezirksführer der Freiwilligen Feuerwehr Sotzweiler. Anlass also für die erste kreisübergreifende Waldbrandübung. Angenommen wird ein Waldbrand in der Gemarkung Sotzweiler. Brandherd ist der Engscheiderwald auf der Gemarkung Sotzweiler nahe am Forsthaus Eppelborn. Außer dem Löschbezirk Sotzweiler sind keine "eigenen" Kräfte aus dem Landkreis St. Wendel einsatzbereit. Aus diesem Grund wird auf kreisüberschreitende nachbarliche Löschhilfe zurückgegriffen. Die Einsatzleitzentrale St. Wendel alarmiert über Neunkirchen den Löschbezirks Eppelborn, der schnellstmöglich ausrückt. Insgesamt 61 Feuerwehrleute aus den Löschbezirken Sotzweiler und Eppelborn sind im Einsatz, dazu kommen noch 27 DRK-Helferinnen und Helfer der Ortsvereine Sotzweiler-Bergweiler und Eppelborn. Die Einsatzleitung liegt in den Händen von Löschbezirksführer Fabian Ludwig vom LBZ Sotzweiler und Hans-Jürgen Schuhmacher vom LBZ Eppelborn. Abschnittsleiter der beiden Brandeinsätze vor Ort sind Günter Schmitt vom LBZ Eppelborn und Bernd Scherer vom LBZ Sotzweiler.

Es rückten folgende Einsatzfahrzeuge vor: Ein Vorrüstwagen aus Eppelborn als Einsatzleitfahrzeug, zwei Löschfahrzeuge aus Sotzweiler und Eppelborn, ein Mehrzweckfahrzeug aus Sotzweiler, ein Tanklöschfahrzeug, ein Rüstwagen, ein Schlauchwagen und ein Mannschaftstransportfahrzeug des LBZ Eppelborn. Dazu kam eine Einheit mit einem Atemschutz-Gerätewagen aus Hasborn und ein Einsatzleitfahrzeug aus Theley. Unter Heiko Scherer waren das DRK Sotzweiler und DRK Eppelborn vor Ort.

Im Abschnitt eins des Brandeinsatzes wurde vom Löschfahrzeug 8 Sotzweiler der Aufbau einer Wasserentnahme am nahe gelegenen Fischweiher vorbereitet und die Zubringerleitung zum Wassersammelbecken neben dem Forsthaus verlegt. Die Verlegung einer zweiten B-Schlauchleitung erfolgte auf dem Waldweg in Richtung Brandstelle; ein Verteiler wurde neben den Waldweg gesetzt, dazu drei C-Rohre zur Brandbekämpfung. Das Löschfahrzeug 16 Ts mit Transportanhänger aus Eppelborn brachte ein Wassersammelbecken neben dem Forsthaus in Stellung. Die Wasserentnahme aus dem Sammelbecken erfolgte mittels einer Tragkraftspritze.

Im zweiten Abschnitt erfolgte die Brandbekämpfung durch das Tanklöschfahrzeug Eppelborn mittels eines 400 Meter langen S-Schlauches von der Einsatzleitstelle in das Waldgebiet. Fünf B-Schläuche wurden in den Wald verlegt, ein Verteiler gesetzt. Die Zubringerleitung wurde vom Schlauchwagen in Stellung gebracht. Der Rüstwagen mit dem Tragkraftspritzenanhänger wurde zum Aufbau einer Wasserentnahme aus dem Theelbach verwandt, hierzu musste der Bachlauf angestaut werden. Dann erfolgte der Aufbau einer Zubringerleitung von der Wasserentnahme Theelbach über 400 Meter Länge zur Einsatzstelle auf dem Waldweg. Dann wurde die Mannschaft vor Ort zur Brandbekämpfung eingeteilt.

Die DRK-Ortsvereine Sotzweiler und Eppelborn koordinierten ihren Einsatz selbst. Die DRK-Helfer bargen und evakuierten verletzte Forstarbeiter und Feuerwehrleute aus dem Forsthaus und versorgten sie. Neben der Einsatzleitstelle hatten sie ein Zelt aufgebaut Nach gut zwei Stunden war die erste landkreisübergreifende Waldbrandübung beendet.

Quelle: Saarbrücker Zeitung


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