FEUERWEHR EPPELBORN
Donnerstag, 28.03.2024 18:02
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Donnerstag, 03.08.2000
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Diesmal rückten nur vergleichsweise wenige an

Eppelborn (lh). Durch Brandstiftung kommt es zu einem Vollbrand der Werkhalle der Firma Mast im Gewerbegebiet "Im Baden" in Dirmingen. Stark gefährdet sind mehrere Tanks mit Diesel beziehungsweise Heizöl. Bei Löschbeginn ist unklar, ob noch Personen im Gebäude sind. Aufgrund einer Leckage der Tankanlage drohen größere Mengen Heizöl in die Umwelt auszulaufen.

Soweit die Ausgangslage der überraschend angesetzten Alarmübung. Die zuerst alarmierten Löschbezirke Dirmingen und Eppelborn reichen dem Wehrführer nicht aus. Er entschließt sich aufgrund der gegebenen Situation, Großalarm für alle Löschbezirke der Gemeinde auszulösen. Bis auf zwei Fahrzeuge als Reserve für den Ernstfall sind alle anderen Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz.

Zirka 260 Meter Schlauch werden ausgerollt. Sie versorgen zehn Strahlrohre mit Wasser aus Hydranten und der nahegelegenen Ill. Zusätzlich sind zwei Rohre mit Schwerschaum im Einsatz und ein Pulverstrahlrohr. An der Einsatzstelle ist dreifacher Brandschutz erforderlich. Deshalb sind einige Feuerwehrleute mit speziellen Mineralschutzanzügen ausgerüstet und ein weiterer mit einem Brandschutzanzug. Bei sengender Sonne und annähernd 30 Grand Außentemperatur schwerste körperliche Belastung für die Anzugträger. Sie dürfen sich nur eine beschränkte Zeit in diesen Schutzanzügen bewegen, um nicht selbst zu schaden zu kommen. Wie Wesen vom anderen Stern bewegen sie sich in der Brandstelle.

Notbehälter für auslaufendes Öl mit Pumpaggregaten sind aufgebaut. Alles Instrumentarien, die der angenommenen Unglückssituation angemessen sind. Dazu kommt noch ein anderer wichtiger Faktor: Stehen genügend Leute zur Verfügung? Die Erfahrung zeigt, dass es im Laufe eines Jahres beziehungsweise Tages gewisse personelle Schwachstellen gibt. Auch diese gilt es auszuloten, denn schließlich ist eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Von der insgesamt verfügbaren Wehrstärke von 330 Feuerwehrleuten fanden sich 56 am Brandort ein. Die bisher schwächste Zahl bei derartigen Überraschungsübungen. Dennoch ausreichend zur Beherrschung der angetroffenen Situation, stellte Gemeindewehrführer Hermann Josef Recktenwald fest. Auch sei genügend Wasser vorrätig gewesen.

Der Chef der Wehr, Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz wies auf die ungünstige Tageszeit und die Ferienzeit hin. Er zeigte sich zufrieden über die Wehrfähigkeit der Mannschaft und deren Solidarität untereinander. Den Dank überbrachte er in den neuen Räumen der Dirminger Feuerwehr, die zwei Tage zuvor in Anwesenheit des Ministerpräsidenten übergeben worden sind. Lutz stellt hier die außergewöhnliche Eigenleistung des örtlichen Löschbezirks heraus, die inzwischen schon Nachahmer in anderen Eppelborner Löschbezirken gefunden hat.

Quelle: Saarbrücker Zeitung