FEUERWEHR EPPELBORN
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Dienstag, 27.05.2003
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Es haperte bei der Alarmierung

Dirmingen (sep). "Das kann nicht sein, dass eine Alarmauslösung sechs Minuten dauert. Da müssen wir dringend etwas tun", war wohl eine der wichtigsten Erkenntnisse von Bernd Detzler, Löschbezirkführer der Freiwilligen Feuerwehr Dirmingen nach der Rettungsübung.

In der Turnhalle der Rotenbergschule, einer Schule für geistig- und körperbehinderte Kinder in Dirmingen, war ein Feuer ausgebrochen und hatte schnell auf das ganze Schulgebäude übergegriffen. Um genau 10.32 Uhr wurde der Schulalarm ausgelöst und der Notruf 112 angerufen, der zunächst in Lebach landet. "Dort blieb er dann stecken und ehe er nach Illingen weiter geleitet wurde und unsere Meldeempfänger gingen, war es 10.38 Uhr", erklärt Detzler. Eine im Ernstfall womöglich verheerend lange Zeitspanne für eine Alarmierung, die in Sekundenschnelle geschehen sollte. Um 10.40 Uhr waren dann vom Ort kommend die ersten Sirenen zu hören, die sich schnell der Schule näherten.

Ansonsten verlief die Rettungsübung nahezu reibungslos. Als das erste Feuerwehrauto auf den Hof der Schule fuhr, klatschten die aufgebrachten Kinder, die bereits an einem sicheren Sammelpunkt des Schulgeländes standen, sogar Applaus. Andere erkannten jedoch wohl den Übungscharakter des Einsatzes nicht im vollen Ausmaße, und zitterten am ganzen Körper. Als dann sogar zwei Kindern vor Aufregung der Kreislauf versagte, zeigte sich, dass aus einer Übung unvermittelt Ernst werden kann. Die Kinder wurden von den ersten Hilfskräften umsorgt und waren dann auch bald wieder auf den Beinen. Währenddessen wurden bereits in Windeseile Schläuche ausgerollt, und die ersten Feuerwehrmänner legten ihre Atmenschutzgeräte an.

Nach nur drei Minuten schoss schon Wasser durch die Schläuche, ehe dann erneut Sirenen zu hören waren, welche die Feuerwehr aus Eppelborn ankündigten. Um 10.49 Uhr traf der Löschbezirk Eppelborn mit seinen drei Fahrzeugen und den 19 Feuerwehrleuten ein, und auch ein Fahrzeug des Löschbezirks Hierscheid kam zur Hilfe. Der Eppelborner Rüstwagen traf um 10.56 Uhr als letzter ein. Zu diesem Zeitpunkt waren schon über 50 Feuerwehrleute und 25 Rotkreuzhelfer der Ortsverbände Humes, Eppelborn und Wiesbach vor Ort. Aus dem Schulgebäude drang simulierter Rauch, und Einsatzleiter Thorsten Fuchs hatte alle Hände voll zu tun, seine Männer gezielt anzuweisen. Die Atemschutztrupps drangen in das Schulgebäude ein und brachten ein ums andere Mal verletzte Kinder heraus, deren Brandwunden sogar realitätsgetreu aufgemalt waren.

Wie eingelaufene Zahnräder erfolgte dann die Übergabe an die Sanitätsmannschaften, die am Ende insgesamt 14 Personen zu versorgen hatten. Der letzte Kontrollgang der Atemschutzmannschaften durch das Schulgebäude erfolgte gegen 11.20 Uhr, so dass damit die Übung offiziell beendet war.

Bereits im Herbst letzten Jahres wurde mit den Vorbereitungen zu der Übung begonnen. "Wir haben zunächst 30 Lehrpersonen in der Schule in dem richtigen Umgang mit Feuerlöschern unterwiesen", erklärt Detzler. An fünf Tagen haben sich dann einige Feuerwehrleute den unterschiedlichen Klassen in den Klassenräumen vorgestellt, um den Kindern die Angst vor den uniformierten Rettern zu nehmen. "Wir kamen zunächst in Zivil, haben dann die einzelnen Schutzkleidungen angelegt und zuletzt die Atemschutzmasken angezogen", erklärt Detzler.

Quelle: Saarbrücker Zeitung