FEUERWEHR EPPELBORN
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Mittwoch, 19.08.1998
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Dirminger Modell kein Hirngespinst

Dirmingen (wim). In den letzten Jahren sind die Anforderungen an die Feuerwehr gewaltig gestiegen. Die Ausrüstung Wehren besteht nicht mehr nur aus einem einfachen Löschzug und ein paar Gerätschaften. Das Arbeitsmaterial der Helfer vom Dienst ist viel umfangreicher und moderner und benötigt natürlich auch mehr Platz. Genau darin besteht das Problem vieler Löschbezirke: Das Feuerwehrgerätehaus platzt aus allen Nähten. Auch in Dirmingen sind viele Räume im Gerätehaus doppelt belegt. So ist zum Beispiel der Schulungsraum gleichzeitig Funkzentrale und auch der Raum, in dem der Hauptcomputer untergebracht ist. Der Löschbezirksführer von Dirmingen Jürgen Graus bemängelt diesen Zustand: "Wir haben erhebliche Platzprobleme, das Gerätehaus reicht einfach nicht mehr aus".

Das jetzige Gebäude, das etwa zwanzig Jahre alt ist, soll daher erweitert werden. Die Bauantrag läuft bereits. Allerdings war der Freiwilligen Feuerwehr in Dirmingen schon im Vorfeld klar, daß von der Kommune keine große finanzielle Unterstützung zu erwarten ist. "Die Haushaltskassen sind einfach leer" , das sieht auch Jürgen Graus ein. Die Gemeinde Eppelborn erkennt die Notwendigkeit der Neubauarbeiten zwar an, ist aber einfach finanziell nicht in der Lage, diese durchzuführen. Jürgen Graus spricht von einem Zeitraum bis zu zehn Jahren, bevor die Gemeinde die Mittel für einen solchen Anbau an das bestehende Gerätehaus bereitstellen könnte.

So lange kann man in Dirmingen aber nicht warten. Deshalb haben die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr im Löschbezirk Dirmingen beschlossen, den Neubau in Eigenregie zu errichten. Von der Planung bis zum tatsächlichen Bau wird alles von den Feuerwehrleuten, Freunden und Helfern durchgeführt. Von der Bodenplatte bis zum Dach wird alles selbst gemacht. Dadurch sind die Kosten erheblich geringer, denn Arbeitslohn muß schließlich keiner bezahlt werden. Dennoch muß die Feuerwehr für den Anbau eine Summe von etwa 80000 Mark aufbringen. Diese 80000 Mark sind reine Materialkosten. Das Geld wird durch den Förderverein der freiwilligen Feuerwehr Florian, durch Sponsoren, Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert.

Auch die Gemeinde hat nun alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Bau zumindest zu unterstützen. "Die Gemeinde hat uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden und uns unbürokratisch 40000 Mark zur Verfügung gestellt", lobt Jürgen Graus die zuständigen Ämter im Rathaus. Anläßlich des Feuerwehrfestes wurde auch bereits der erste Spatenstich gemacht. Diese Aktion stellte noch nicht den eigentlichen Baubeginn dar, es sollte nur einen Zeichen gesetzt werden. Ein Zeichen dafür, daß das Projekt, das die Feuerwehr selbst als "Dirminger Modell" bezeichnet, nicht nur ein Hirngespinst ist. Bei diesem Anlaß wollte man den Bürgern das "Dirminger Modell" näher bringen und den Startschuß geben für ein Projekt mit Zukunft. Natürlich erhofft man sich durch diese "Werbemaßnahme" auch noch die finanzielle Unterstützung der Öffentlichkeit, der Bürger und einzelnen Firmen oder Sponsoren.

Die offizielle Grundsteinlegung soll im Oktober diesen Jahres stattfinden. Die freiwillige Feuerwehr rechnet damit, daß sie ungefähr ein Jahr benötigt, um den Anbau fertigstellen, so daß die Dirminger im kommenden Jahr ein Feuerwehrgerätehaus zu Verfügung haben, das den Anforderungen entspricht, das genügend Räume hat und auf das die Feuerwehr zurecht stolz sein kann.

Quelle: Saarbrücker Zeitung