FEUERWEHR EPPELBORN
Donnerstag, 18.04.2024 20:57
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Dienstag, 22.09.1998
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Allen Anforderungen gewachsen

Eppelborn (lh). Gleich drei Einsatzstellen umfaßte in diesem Jahr die Hauptübung der Eppelborner Feuerwehren. Erstmals erfolgte die Alarmierung nicht durch die Sirenen der einzelnen Gemeindebezirke, sondern über Funk an jeden Feuerwehrmann oder beziehungsweise -frau, die sogenannte stille Alarmierung. Was war geschehen? Was gab es zu bekämpfen oder zu schützen und zu retten?

Jedem der acht Löschbezirke wurde eine besondere Aufgabe zugewiesen. Die Erstversorgung der Verletzten übernahmen die Ortsverbände Hierscheid und Humes des Deutschen Roten Kreuzes. Bei Bodenverlegungsarbeiten im Keller des Bürgerhauses kam es zu einer explosionsartigen Verpuffung. Dabei entstanden sehr schnell mehrere Brandstellen in verschiedenen Räumen, wobei mehrere Personen eingeschlossen wurden.

Bald drohten die Brände auch auf das Kellergeschoß der unmittelbar benachbarten Kindertagesstätte überzugreifen. Auch hier war eine Person eingeschlossen. Starke Rauchentwicklung erschwerte die Rettungsarbeiten, so daß mit schwerem Atemschutz gearbeitet werden mußte. Etwa hundert Meter weiter brach in einem privaten Anwesen beim Befüllen eines Heizöltanks ein Brand aus, ebenfalls mit starker Rauchentwicklung. Dieser war dann auch die Ursache für einen schweren Verkehrsunfall.

Ein Pkw fuhr gegen den beladenen Tankzug. Hierbei wurden Fahrer und Beifahrer des Pkw eingeklemmt Doch das Unglück nahm weiter seinen Lauf. Das auslaufende Benzin des Pkw gelangte in die Kanalisation. Durch die Unachtsamkeit eines Passanten - er warf einen Zigarettenstummel weg - kam es zu einer Entzündung der Benzindämpfe im Kanalsystem, worauf Explosionen erfolgten. Schließlich brach im nahegelegenen Sportheim Hierscheid aufgrund eines elektrischen Defekts in den Umkleideräumen ein Brand aus.

Bei sovielen gleichzeitigen Unfällen und dem Einsatz sovieler Hilfstrupps war halb Hierscheid auf den Beinen. Insgesamt seien, so Wehrführer Hermann Josef Recktenwald, 185 Feuerwehrleute eingesetzt gewesen. Weitere zwölf Jugendfeuerwehrkameraden stellten sich als "Opfer" zur Verfügung und wurden von DRK-Helferinnen und -helfern erstversorgt. Außer kleineren Unstimmigkeiten bezüglich der Alarmierung und Wasserversorgung sei die Übung als gelungen zu betrachten, so Recktenwald. Einzelheiten würden in der nächsten Dienstbesprechung zur Sprache kommen.

Am Ende der Übung zeigte sich auch der Chef der Feuerwehr, Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz, zufrieden. Mit seinem Lob an die vielen ehrenamtlichen Einsatzkräfte erwähnte er auch eine unbefriedigende Erfahrung. Einer der Feuerwehrleute habe bei seiner beruflichen Bewerbung Schwierigkeiten gehabt, weil er aktives Mitglied der Feuerwehr sei. Hier forderte Fritz-Hermann Lutz eine Gleichbehandlung bei Bewerbungen. Den ehrenamtlich tätigen Hilfskräften dürften durch ihr Engagement für die Allgemeinheit keine Nachteile entstehen, so der Bürgermeister.

Quelle: Saarbrücker Zeitung