FEUERWEHR EPPELBORN
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Samstag, 08.09.2012
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Frank Recktenwald
AUSBILDUNG

Schwierige Aufgaben perfekt gemeistert

Bild: Schwierige Aufgaben perfekt gemeistert

Für die Bewohnerinnen und Bewohner des psychiatrischen Pflegeheims in Habach war es eine willkommene Abwechslung an diesem sonnigen Samstag Nachmittag: Nachdem von der Leitstelle Alarm ausgelöst worden war, rückten in kurzen Abständen Einsatzkräfte aus allen Löschbezirken der Gemeinde Eppelborn mit Blaulicht und Martinshorn zur diesjährigen Jahresabschlussübung an.

Ein Waldbrand im rückwärtigen Bereich der Wohngebäude sollte bekämpft werden, lautet die Aufgabe für einen Teil der angerückten Mannschaft. Funkenflug und eine starke Rauchentwicklung erschwerten die Aufgabe. Während mit mehreren Rohren der Löschangriff vorgenommen wurde, mussten mehrere verletzten Personen aus dem verrauchten Gebäude gerettet werden. Mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, drangen mehrere Trupps in das Gebäude vor und suchten die Räumlichkeiten ab. Mehrere Personen, alle gemimt von Statisten der Jugendfeuerwehr, mussten mit Fluchthauben aus dem Gefahrenbereich gerettet werden.

Vorbereiten für den Atemschutzeinsatz
Eine weitere Person galt es, vom Dach eines der eingeschossigen Gebäude mit einem Leiterhebel zu retten. Gleichzeitig musste eine Wasserversorgung vom Löschteich bis zur Einsatzstelle aufgebaut werden. Die ganzen Aufgaben, die schnellstens und zum Teil parallel bewältigt werden mussten, wurden von Einsatzleiter Frank Kartes vom Einsatzleitwagen koordiniert.

Auch die "Projektgruppe Absturzsicherung" demonstrierte ihren Ausbildungsstand bei der Rettung einer Person aus dem 1. Obergeschoss des Hauptgebäudes. Diese sollte mit einer Schleifkorbtrage über den Balkon gerettet werden. Bevor die Trage hochgezogen werden konnte, musste die große Schiebleiter in Stellung gebracht werden. Beim Aufbau mit Leinen und Karabinern musste jeder Handgriff sitzen.

Die neue Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset konnte sich erstmals als Chefin der Wehr einen Überblick über das Leistungsspektrum ihrer Feuerwehr verschaffen. Wehrführer Hermann Josef Recktenwald führte sie zusammen mit den Ortsvorstehern der Gemeinde, dem Kreisbrandinspekteur Werner Thom und dem Landesbrandinspekteur a.D. Hans-Jürgen Olliger, die als Ehrengäste die Übung verfolgten, zu den einzelnen Stationen und erklärte ausführlich die duchgeführten Tätigkeiten.

Wehrführer Hermann Josef Recktenwald (links) erklärte der Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset die Brandmeldeanlage
"Für mich ist eine eine große Ehre, als neue Bürgermeisterin und Chefin der Wehr bei dieser Übung dabei zu sein", erklärte Birgit Müller-Closset bei der Nachbesprechung im Habacher Bürgerhaus. Eine Einsatzbereitschaft 24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr sei für ein Ehrenamt eine großartige Leistung. "Ich sehe die Arbeit der Feuerwehr als sehr entscheidend an und werde Sie darin unterstützen", versprach die Bürgermeisterin.

Auch Wehrführer Hermann Josef Recktenwald bedankte sich für den reibungslosen Einsatz der rund 100 Einsatzkräfte, die mit 15 Fahrzeugen angerückt waren. Lediglich im Bereich der Wasserversorgung aus dem Löschteich hätten sich Probleme gezeigt, die bei einer Begehung in der nächsten Woche angegangen werden.

Das Pflegeheim in Habach mit seinen über 200 Bewohnern mit psychischen Behinderungen stellt im Einsatzfall eine besondere Herausforderung für die Feuerwehr dar. Nicht nur durch den weitläufigen Gebäudekomplex, sondern vor allem durch die besondere Betreuungsbedürftigkeit der Bewohner ist ein Einsatz aufwändig und personalintensiv. Regelmäßige Übungen an diesem Objekt dienen auch dazu, den Bewohnern die Angst vor der Feuerwehr zu nehmen. Zudem finden in regelmäßigen Abständen durch die Feuerwehr Brandschutzschulungen für die Pflegekräfte statt.