FEUERWEHR EPPELBORN
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Montag, 28.07.2008
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Schnell, koordiniert, reibungslos

Vorschau
Eine realitätsnahe Übung der Feuerwehren aus Eppelborn, Sotzweiler und Thalexweiler sowie der DRK-Ortsvereine aus Eppelborn und Tholey fand auf dem Pferdehof „Großklos“ in Eppelborn statt. (Foto: Michael Stephan / Saarbrücker Zeitung)
Von SZ-Mitarbeiter Michael Stephan

Eppelborn. Freitagabend, 18.18 Uhr. Bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Eppelborn gehen die Piepser los. Feuer auf dem Tannenhof. Jetzt gilt es, schnell zu handeln: Rein in die Klamotten und ab zum Feuerwehrgerätehaus. Dort weiß man bereits mehr: Durch einen technischen Defekt kam es im alten Stall zu einem Schwelbrand mit starker Rauchentwicklung. Keine sechs Minuten vergehen, bis die ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr am Ort des Geschehens eintreffen und Einsatzleiter Christian Holz sich einen Überblick über die Lage verschafft hat. Bei der Rettung der im Stall eingestellten wertvollen Reitpferde haben mehrere Angestellte die Orientierung verloren und werden vermisst. Beim Bergen landwirtschaftlicher Geräte wurde zudem eine Person eingeklemmt und verletzt. Und das Feuer droht sich auszubreiten. Eine schwierige Situation, die vollen Einsatz von den Männern und Frauen der Wehr verlangt.

Zum Glück handelt es sich in diesem Fall „nur“ um einen groß angelegten Übungseinsatz. Zum achten Mal probten vergangene Woche die Feuerwehren aus Eppelborn, Thalexweiler und Sotzweiler gemeinsam mit Rettungskräften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Eppelborn und Tholey gemeinde- und landkreisübergreifend den Ernstfall. Insgesamt waren 95 Rettungskräfte sowie zahlreiche Fahrzeuge von Feuerwehr und DRK im Einsatz. Ziel dieser gemeinsamen jährlichen Übung sei es, die Zusammenarbeit zu koordinieren und Konzepte aufeinander abzustimmen, betont Frank Recktenwald, Pressesprecher der Eppelborner Wehr. Der Eppelborner Wehrführer Hermann-Josef Recktenwald war mit der Leistung „seiner“ Leute dann auch äußerst zufrieden. „Der Einsatz war gut geplant und wir haben gezeigt, dass wir auch über die Kreisgrenzen hinweg gut zusammenarbeiten können.“

Dabei erwies sich der Löschangriff als nicht einfach. Zwar steht auf dem alten Tannenhof und heutigen „Pferdehof Großklos“ ein Hydrant zur Verfügung. Doch der liefert für einen solchen Brand zu wenig kostbares Wasser. Also mussten die Brandbekämpfer über 650 Meter mit Schläuchen eine Wasserversorgung aufbauen und Löschwasser aus dem Wiesbach pumpen. Da es dabei einen Höhenunterschied von 91 Metern zu überwinden galt, mussten in die Schlauchstrecke zwei zusätzliche elektrische Pumpvorrichtungen mit eingebaut werden. In knapp 15 Minuten stand die Wasserleitung. Noch weniger Zeit brauchten die Feuerwehr- und DRK-Leute, um die ersten Angestellten zu retten. Trupps mit Atemgeräten begannen schon nach kurzer Zeit im Stall nach den Vermissten zu suchen: Bereits neun Minuten nach Eintreffen des ersten Zuges waren drei Menschen geborgen. Insgesamt benötigten die Rettungskräfte 34 Minuten, um alle fünf Vermissten zu finden und zu versorgen. „Eine sehr gute Zeit“, lobte Einsatzleiter Holz.

Quelle: Saarbrücker Zeitung