FEUERWEHR EPPELBORN
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Dienstag, 22.07.2008
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Frank Recktenwald
FEUERWEHR IN DER PRESSE

Ein ausgezeichnetes Zeugnis für die Wehr

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Die Eppelborner Feuerwehr — hier ein Archivbild von einer Übung in Wiesbach — wurde begutachtet. Jetzt wird der Brandschutzbedarfsplan in den Gremien diskutiert. (Foto: Andreas Engel / Saarbrücker Zeitung)
Von SZ-Mitarbeiter Michael Stephan

Eppelborn. Wie viel Feuerwehr braucht die Gemeinde Eppelborn? Um das herauszufinden, hatte der Eppelborner Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz Mitte 2007 ein Gutachten beim Leitenden Branddirektor und Chef der Berufsfeuerwehr Saarbrücken, Roland Demke, in Auftrag gegeben. Herausgekommen ist jetzt ein Brandschutzbedarfsplan für die Illtalgemeinde, der die derzeitige Einsatzfähigkeit der acht Eppelborner Löschbezirke darstellt, sowie einen Maßnahmenkatalog mit Verbesserungsvorschlägen beinhaltet.

Sehr umfangreich ist dieser Maßnahmenkatalog allerdings nicht ausgefallen. Der Gutachter stellte dem aktuellen Zustand der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Eppelborn nämlich ein sehr gutes Zeugnis aus. „Das Risiko, in Eppelborn Opfer eines schweren Brandes zu werden, ist gering“, stellte Demke fest. „Brandschutztechnisch lebt es sich in Eppelborn sehr gut.“ Am gefährlichsten lebt man noch im Hauptort Eppelborn, wo auch 40 Prozent aller Feuerwehreinsätze der vergangenen drei Jahre stattfanden, gefolgt von Bubach-Calmesweiler, Dirmingen und Wiesbach. Am wenigsten brandgefährdet sind Demke zu Folge die Hierscheider und Macherbacher.

Die Feuerwehr wird in Eppelborn aber nicht nur zu Brandeinsätzen gerufen, sondern rückt überwiegend zur technischen Hilfeleistung etwa bei Verkehrsunfällen oder zur Beseitigung von Ölspuren aus. 45 Prozent aller Einsätze in der Illtalgemeinde passieren montags bis freitags zwischen sechs und 18 Uhr, zu 55 Prozent wird die Feuerwehr an den Wochenenden und zwischen 18 und sechs Uhr gebraucht.

Dementsprechend muss die Einsatzbereitschaft der Brandbekämpfer zu jeder Zeit gewährleistet sein. „Und das ist sie auch“, betont Demke. „Alle Löschbezirke besitzen einen guten Personalbestand an aktiven Mitgliedern.“ Sechs Mann in acht Minuten, die sogenannte Eintreffzeit nach der Alarmierung. Das ist das Ziel, das die Feuerwehren einhalten sollten – ja müssen – um Menschenleben zu retten. In Eppelborn sollten in dieser Zeit sogar neun Feuerwehrleute vor Ort sein. In der Vergangenheit wurde diese Vorgabe bei nahezu allen Einsätzen erreicht, lobte Demke. Nur in Humes könnte es in Zukunft mit dem Personal während der Woche schon mal eng werden.

Etwas anders sieht es beim Nachwuchs aus. Laut dem Experten sollte die Personalstärke in jedem Löschbezirk mindestens Staffel- oder Gruppenstärke betragen, damit der Bestand der einzelnen Löschbezirke nachhaltig sichergestellt sei. Hier bestünde bei der Jugendfeuerwehr insbesondere in Hierscheid, aber auch bei jenen in in Humes und Habach noch Verbesserungsbedarf. Demke schlägt deshalb gemeinsame löschbezirksübergreifende Jugendfeuerwehrarbeit vor.

Die Feuerwehrhäuser in der Gemeinde stehen nach Aussage des Experten baulich gut da. „Hier hat die Gemeinde ihre Hausaufgaben gemacht“, lobt Demke. Nur in Habach und Eppelborn gäbe es noch einen geringen Verbesserungsbedarf.

Hohe Investitionen kommen laut Gutachter auf die Gemeinde dagegen beim Fahrzeugpark zu. Die Wehr besitzt zurzeit 18 Einsatzfahrzeuge, ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes sowie sieben Anhänger. Nach 25 bis 30 Jahren sollten diese erneuert werden, fordert Demke. Bis 2018 müsste die Gemeinde deshalb elf Fahrzeuge austauschen. Voraussichtliche Kosten: Über eine Million Euro.

Dazu käme weitere Spezialausrüstung wie Rettungsscheren oder ein Schlauchboot für den Löschbezirk Eppelborn.

Quelle: Saarbrücker Zeitung