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Montag, 26.11.2018
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Frank Recktenwald
EINSATZBERICHT

Entwarnung nach Gefahrgutalarm bei Sinnerthaler Spedition

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Gefahrguteinsatz der Feuerwehr auf dem Gelände einer Spedition in Neunkirchen-Sinnerthal (Foto: Christopher Benkert - Feuerwehr Neunkirchen)
Sinnerthal. Ein beißender, chemischer Geruch schlug Mitarbeitern einer Spedition in der Straße Beim alten Hof im Neunkircher Stadtteil Sinnerthal am späten Montagnachmittag, 26. November entgegen, als sie einen Sattelauflieger zum Entladen öffneten und löste bei drei von ihnen Übelkeit und Kreislaufbeschwerden aus. Mit einem Großaufgebot rückten die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen sowie der Gefahrstoffzug des Landkreises zu dem vermeintlichen Chemikalienaustritt aus. Nach umfassenden Messungen und einer genauen Untersuchung der Ladung konnte am Abend Entwarnung gegeben werden: Es waren keine chemischen Stoffe ausgetreten.

Eigentlich wollten die Speditionsmitarbeiter den mit Stückgut, darunter auch Chemikalien, beladenen Sattelauflieger am Montagnachmittag nur entladen. Doch als sie die Tür des Aufliegers öffneten, fiel ihnen direkt ein unüblicher, chemischer Geruch auf der aus dem Laderaum strömte. Als kurz darauf auch noch drei der Mitarbeiter über gesundheitliche Probleme klagten, löste die Spedition einen Notruf aus. Der dringende Verdacht bestand das ein Gefahrgut aus der Ladung des Aufliegers austrat und für Geruch und Gesundheitsprobleme verantwortlich war. Um 17 Uhr wurde deshalb von der Leitstelle nicht nur die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen alarmiert, sondern auch direkt der komplette Gefahrstoffzug des Landkreises in Marsch gesetzt. Die auf Chemieunfälle spezialisierten Feuerwehrleute sind mit ihrem Gerät über den ganzen Landkreis verteilt in den verschiedenen Kommunen stationiert und treffen erst an der Einsatzstelle zusammen. So machten sich kurz nachdem die Sirenen in der Neunkircher Innenstadt wieder verstummt waren 120 Feuerwehrangehörige mit 34 Einsatzfahrzeugen auf den Weg nach Sinnerthal.

Der Bereich rund um den auf einem speziellen Havarieplatz am Rande des Speditionsgeländes abgestellten Sattelauflieger sperrten Feuerwehrangehörige weiträumig ab. Lager und Verwaltungsgebäude der Spedition mussten geräumt werden, die Arbeit auf weiten Teilen des Geländes kam zum Erliegen. Unter der Führung von Kreisbrandinspekteur Werner Thom wurden auf dem Speditionshof Führungsfahrzeuge für die Einsatzleitung aufgebaut, Bereitstellungsräume für die anrückenden Kräfte gebildet und weitere Vorbereitungen für den Gefahrstoffeinsatz getroffen.

Geschützt mit Atemschutzgeräten und mit Messgeräten ausgerüstet gingen unterdessen Gefahrgutspezialisten zur Lageerkundung vor. Der Sattelauflieger und seine Ladung wurden von den Feuerwehrleuten aufs Genauste überprüft. Einen Ausschlag verzeichneten die Messgeräte jedoch nicht. Auch war der anfangs noch wahrnehmbare Geruch in der Luft wieder verflogen. Um einen Gefahrgutaustritt komplett ausschließen zu können, räumten Feuerwehrleute, auch wieder unter Atemschutz, die Ladung des Aufliegers um. Leckgeschlagene oder beschädigte Gebinde mit Gefahrgütern konnten aber auch sie nicht finden. Was für den Geruch und die Gesundheitsbeschwerden der Mitarbeiter verantwortlich war, konnte nicht geklärt werden, der Austritt von Gefahrgütern jedoch sicher durch die Feuerwehrspezialisten ausgeschlossen werden. Um sich über den Einsatzablauf zu informieren, kam auch Sören Meng - Landrat des Landkreises Neunkirchen an die Einsatzstelle. Sichtlich beeindruckt zeigte er sich von der Leistung der ehrenamtlichen Brandschützer in Stadt und Landkreis Neunkirchen.

Kreisbrandinspekteur Werner Thom im Gespräch mit dem Landrat Sören Meng
Weil alle Messungen und Untersuchungen ergebnislos verliefen und kein Chemikalienaustritt festgestellt werden konnte, beendete die Feuerwehr gegen 19:20 Uhr ihren Einsatz. Außer der Feuerwehr befanden sich auch der ASB Landesverband Saarland eV und das Deutsches Rotes Kreuz mit einem Rettungswagen sowie einem Notarzteinsatzfahrzeug im Einsatz sowie auch mehrere Streifenwagen der Polizeiinspektion Neunkirchen. Aus der Wehr Neunkirchen waren die Löschbezirke Neunkirchen-Innenstadt und Wiebelskirchen sowie Teile der Löschbezirke Wellesweiler und Furpach ausgerückt. Während eine Hälfte der Furpacher Feuerwehrleute mit einem Beleuchtungsanhänger die Einsatzstelle ausleuchtete, besetzte die andere Hälfte die Neunkircher Feuerwache für den Fall weiterer Einsätze. Im Rahmen des Gefahrgutzuges waren auch Kräfte von den Feuerwehren Spiesen-Elversberg, Illingen, Schiffweiler sowie von der Feuerwehr Eppelborn und der Feuerwehr Ottweiler im Einsatz.

Alle hier gemachten Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.
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