FEUERWEHR EPPELBORN
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Sonntag, 26.08.2012
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Frank Recktenwald
EINSATZBERICHT

40-Tonner verunglückt in Autobahnbaustelle

Bild: 40-Tonner verunglückt in Autobahnbaustelle

Eppelborn. Ein folgenschwerer Unfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 26. August 2012 auf der Autobahn A1 zwischen den Anschlussstellen Eppelborn und Illingen. Der Fahrer eines mit Gemüse beladenen Sattelzugs aus Niedersachsen hatte die Einfahrt in den Baustellenbereich in Richtung Saarbrücken verfehlt, war auf die provisorischen Betonschutzplanken aufgefahren, schob diese zusammen und kam schließlich in der nur 2,10m breiten mittleren Fahrspur zum Stehen.

Durch die Wucht des Aufpralls wurden die Vorderachse, Getriebe und Antriebsstrang der Zugmaschine abgerissen, beide Kraftstofftanks rissen auf und mehrere hundert Liter Dieselkraftstoff sowie Motor- und Getriebeöl liefen über alle Fahrspuren der Autobahn. Da sich der Unfall genau auf der über die L141 führende Brücke ereignete, ergossen sich auch große Mengen Kraftstoff und Trümmerteile auf die darunterliegende Landstraße.

Überblick über die Einsatzstelle auf der Autobahn A1 in Höhe der Anschlussstelle Illingen
Für die Männer und Frauen aus dem Löschbezirk Eppelborn war die Nacht um 04:21 Uhr zu Ende, als von der Leitstelle Alarm ausgelöst wurde. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatte sich bereits trotz der Nachtstunden ein Rückstau auf der Richtungsfahrbahn Saarbrücken gebildet, da ein Weiterfahren durch den Sattelzug und die verschobenen Betonschutzplanken nicht möglich war. Auf rund 100 Metern war die Fahrbahn flächig mit Dieselkraftstoff verschmutzt. Da der Kraftstoff auch über beide Spuren der Gegenrichtung geflossen war und sich dort durch durchfahrende Fahrzeuge auf rund 200 Metern verteilt hatte, mussten auch diese Fahrspuren voll gesperrt werden. Auch die Landstraße L141 musste zeitweilig wegen Reinigungsarbeiten gesperrt werden, um Diesel und Trümmerteile, die von der Brücke gefallen waren, zu beseitigen.

Die Einsatzstelle wurde mit Scheinwerfern ausgeleuchtet und der Brandschutz durch die Feuerwehr sichergestellt. Fließender Dieselkraftstoff wurde mit Bindemitteln eingedämmt. Um die unter der Autobahn durchführende Landstraße zu reinigen, wurde vom Einsatzleiter der Löschbezirk Uchtelfangen der Feuerwehr Illingen nachalarmiert. Ausserdem wurde Umweltalarm ausgelöst und das Landesumweltamt informiert. Ein Bergungsunternehmen entfernte dann die verschobenen Betonschutzplanken und trennte das beschädigte Zugfahrzeug vom unbeschädigt gebliebenen Auflieger.

Lkw-Unfall auf der Autobahn A1 in Höhe der Anschlussstelle Illingen
Die hinter der Unfallstelle stehenden Fahrzeuge konnten im Verlauf der Bergungsarbeiten nach Freigabe durch die Polizei auf der Autobahn wenden und zur Anschlussstelle Eppelborn zurückfahren. Nach dem Bergen der Zugmaschine wurde der Auflieger auf ein Ersatzfahrzeug aufgesattelt, das inzwischen an der Unfallstelle eingetroffen war. Die unbeschädigte Ladung konnte so mit einiger Zeitverzögerung doch noch ihr Ziel in St. Ingbert erreichen.

Um eine weitere Verschmutzung durch den Dieselkraftstoff zu vermeiden, mussten die Reifen der aus der Unfallstelle ausfahrenden Fahrzeuge gereinigt werden. Hierzu und zur Reinigung der verschmutzten Fahrbahn wurde ein Spezialfahrzeug der Berufsfeuerwehr aus Saarbrücken angefordert, das eine Nassreinigung der Fahrbahn durchführen kann. Der Kraftstoff hatte aber den Asphalt so stark geschädigt, dass auf einer Fläche von 800 m² die obere Asphaltdecke abgefräst und erneuert werden musste.

Bergungsarbeiten auf der Autobahn durch ein Fachunternehmen
Die Bergungs-, Aufräum- und Reinigungsarbeiten dauerten bis in die Abendstunden. Die Richtungsbahn Trier konnte am Sonntagmittag gegen 16.00 Uhr, Richtungsfahrbahn Saarbrücken gegen 22.00 Uhr freigegeben werden. Das kontaminierte Erdreich musste an beiden Seiten der Autobahn und an der Landstraße ausgebaggert und entsorgt werden. Erst danach konnte wieder jeweils eine Fahrspur für den Verkehr freigegeben werden. Normalerweise wird der Verkehr morgens in Richtung Saarbrücken und abends in Richtung Trier zweispurig durch die Baustelle geführt. Die Reparaturen dauern voraussichtlich bis Montag. Es muss mit Staus am Morgen gerechnet werden.

Der Fahrer blieb bei den Unfall glücklicherweise unverletzt. Es entstand erheblicher Sachschaden. Der Einsatz dauert für die Kräfte der Feuerwehr bis gegen 09:24 Uhr. Dieser Unfall war jetzt bereits der dritte LKW-Unfall in wenigen Wochen, der sich im Baustellenbereich auf der A1 ereignete.

Alle hier gemachten Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.
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