FEUERWEHR EPPELBORN
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Montag, 19.04.2010
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Frank Recktenwald
EINSATZBERICHT

Chemieunfall im Unterricht verlief glimpflich - Auch Fachberater aus Eppelborn im Einsatz

Bild: Chemieunfall im Unterricht verlief glimpflich - Auch Fachberater aus Eppelborn im Einsatz

Ottweiler. Eine kleine Unachtsamkeit während des Chemieunterrichts an der Anton-Hansen-Schule in Ottweiler löste am 19. April 2010 einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Dass am Ende alles sehr glimpflich verlief, verdanken die Schüler der Klassenstufe neun ihrer Chemielehrerin.

Nachdem aus einer defekten Vorratsflasche stark ätzendes Brom ausgetreten war, hatte sie sofort dafür gesorgt, dass die Schüler den Chemiesaal verlassen und den gefährlichen Stoff neutralisiert. Die ebenfalls sofort alarmierte Feuerwehr rückte zusätzlich zu den Einsatzkräften aus Ottweiler auch mit dem Gefahrstoffzug des Landkreises Neunkirchen an. Mit dabei war auch Dr. Frank Schwan aus dem Löschbezirk Eppelborn, der den Gefahrstoffzug als Fachberater Chemie unterstützt.

Nachdem das gesamte Schulgebäude nach Rücksprache mit dem Notarzt vorsorglich evakuiert worden war, wurde die defekte Flasche von einem Trupp unter Atemschutzeinsatz gesichert und die Einsatzstelle mit Drucklüftern belüftet. Nach mehreren Messungen konnten keinerlei Gefahren mehr festgestellt werden.

Zudem wurde auch das Gesundheitsamt eingeschaltet, um vor Ort zu klären, ob und wie die zurückgelassenen Gegenstände der Schüler belastet sind. Eine Spezialfirma reinigte am Nachmittag den Chemiesaal, sodass auch hier wieder Unterricht stattfinden kann.

Sehr zur Freude der Schüler fand an diesem Tag aber kein Unterricht mehr statt. Weder die Lehrerin noch die Schüler wurden durch den Zwischenfall verletzt, einige Schüler wurden jedoch vorsorglich in einem Krankenhaus untersucht.

"Information:
Flüssiges Brom ist eine rotbraune Flüssigkeit und bildet chlorähnliche Dämpfe, die giftiger sind als Chlor. Festes Brom ist dunkel, bei weiterer Abkühlung hellt es auf.

Brom verhält sich chemisch wie das leichtere Chlor, reagiert aber im gasförmigen Zustand weniger energisch. Feuchtigkeit erhöht die Reaktivität des Broms stark. Mit Wasserstoff reagiert es im Gegensatz zum Chlor erst bei höheren Temperaturen unter Bildung von Bromwasserstoff (farbloses Gas).

Elementares Brom ist sehr giftig und stark ätzend, Hautkontakt führt zu schwer heilenden Verätzungen. Inhalierte Bromdämpfe führen zu Atemnot, Lungenentzündung und Lungenödem. Auch auf Wasserorganismen wirkt Brom giftig.

Alle hier gemachten Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die hier veröffentlichten Angaben geben den Sachverhalt vereinfacht wieder. Sie können von den Angaben im Einsatzbericht abweichen und haben daher keine rechtliche Aussagekraft. Als einziges amtliches Dokument dient nur der schriftliche Einsatzbericht des Einsatzleiters.
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